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SchönefeldLinkskurve gegen Lärm

Die Fluglärmkommission berät über eine neue Flugroute, die viele Anwohner entlasten soll.

Die Flugzeuge sollen bei Westwind hauptsächlich von der Südbahn starten und scharf nach links biegen Bild: Marcel Hoffmann

Die Fluglärmkommission Schönefeld berät an diesem Montag über eine neue Flugroute für den neuen Hauptstadtflughafen. Dafür gibt es einen Vorschlag (PDF) des Hobbypiloten Marcel Hoffmann. Der sieht vor, dass die Flugzeuge, die Richtung Westen abheben, kurz nach dem Start scharf nach links abbiegen und dann Richtung Süden über weitgehend unbewohntes Gebiet fliegen. Erst nach einigen Kilometern, wenn die Flugzeuge genug an Höhe gewonnen haben und nicht mehr so stark zu hören sind, schwenken sie dann auf ihr endgültiges Ziel ein. Ein ähnliches Verfahren hatte Marcel Hoffmann bereits für die Abflüge vom BER in Richtung Osten vorgeschlagen – mit Erfolg. Die scharfe Biegung, die den Fluglärm für Zeuthen, Schulzendorf und Eichwalde deutlich reduziert, ist seither als „Hoffmann-Kurve“ bekannt.

Hoffmanns neuer Vorschlag soll nun auch Blankenfelde-Mahlow, Lichtenrade, Ludwigsfelde und Großbeeren entlasten.

Unverbindlicher Vorschlag

Bisher war geplant, dass die Flugzeuge von der nördlichen Bahn geradeaus direkt über Blankenfelde-Mahlow fliegen. Das Oberverwaltungsgericht hatte allerdings im September diese Route zumindest für Nachtflüge gekippt. Hoffmann geht davon aus, dass durch sein Modell weit über 100.000 Menschen weniger von Fluglärm betroffen wären als bei den bisher geplanten Routen.

In der Fluglärmkommission sitzen Behörden, Interessengruppen, die Flugsicherung, die Luftwaffe, Bürgerinitiativen sowie die betroffenen Gemeinden, die die neue Idee von Hoffmann auch auf die Tagesordnung für die Sitzung gesetzt haben. Die Kommission kann allerdings nur unverbindliche Vorschläge machen, die endgültige Entscheidung über die Flugrouten trifft das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung.

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3 Kommentare

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  • Bei den Flugzeugen gibt es aktuell drei verschiedene Ansätze zur Lärmsenkung:

    - Antrieb des Flugzeug am Boden per elektrischen Bugrad (ohne Triebwerke). Das senkt den Lärm auf dem Fluglatz selber auf 50 % !!!

    - Antischall am Triebwerksausgang (per Druckluft realisiert). Das senkt den Lärm um ca 10 dB(A), d.h. auf die Hälfte.

    - Und dann gibt es da noch ein kleines spezielles Blech an der Treibstoffauslaßöffnung welches das Pfeifen dort erheblich reduzieren kann.

     

    Alle drei obigen Dinge kann man bei Flugzeugen nachrüsten. Das macht auch Sinn, da diese im Durchschnitt 25 Jahre im Betrieb sind.

     

    Was fehlt ist hier der per Gesetzgeber motivierte Wille zum Schutz des Menschen vor Lärm. Was wir hier brauchen ist eine dem Bürger dienende EU Verordnung.

  • Ableitung statt Dämmung?

    Beim Schallschutz setzt man auf Dämmung. Was am Flugzeug nicht gedämmt werden kann muss dann bei Fenstern gedämmt werden. Vielleicht, nur mal so eine Idee mit Lizenzgebühren, wenn es funktioniert, muss man den Schall der Triebwerke und Vibrationen gar nicht so stark dämmen, sondern nur nach oben ableiten. Das wird dem Mann im Mond nicht so erfreuen, stört aber dann keine Erdbewohner mehr. Man könnte viel Sprit und Fenster sparen. Wenn die Industrie das in absehbarer Zeit hinkriegt, gibt’s nur vorübergehende Probleme mit den Flugrouten.

  • D
    Daniel

    Bravo, endlich ein guter Vorschlag.