■ Schnelle Worte: In memoriam: Ayrton Senna
Jean-Marie Balestre (Präsident des französischen Automobilsport-Verbandes): „Ich bin nicht nur betroffen wegen dieser Todesfälle, sondern auch wegen der Kommentare, die Klage gegen den Automobilsport erhoben haben ... Das heißt Senna Unrecht tun. Ich möchte daran erinnern, daß es in Imola, dem italienischen Ferrari-Tempel, 100.000 Zuschauer gab.“
Der Standard (Wien): „Der Nimbus der Unverwundbarkeit ist tot.“
Die Presse (Wien): „Das Gerede von Sicherheit – bei Geschwindigkeiten jenseits 300 blanker Zynismus.“
Sydsvenska Dagbladet (Malmö): „Ayrton Senna kannte die Spielregeln. Es müssen Männer am Steuer sitzen, die bereit sind, mit dem Tod Versteck zu spielen.“
France Soir: „Was nutzt es, den Rundenrekord zu brechen, wenn die Krankenwagen 20 Minuten brauchen, um zu den Schwerverletzten zu gelangen?“
Info Matin (Frankreich): „Imola ist eine alte Rennstrecke, bei der die Erdoberfläche dem Verlauf ihr Gesetz aufzwingt.“
Sir Jack Brabham (Rennfahrer und Konstrukteur, dreimaliger Weltmeister): „Ich bin ziemlich sicher, daß Ayrton Senna keinen Fehler gemacht hat.“
Der Bund (Bern): „Das Verhalten der Veranstalter darf durchaus als skrupellos bezeichnet werden, ist aber offensichtlich Teil des Geschäfts.“
Alain Prost (zweimaliger Weltmeister): „Man tut wenig, um die Sicherheit zu verbessern.“
Clay Regazzoni (ehemaliger Formel-1-Pilot): „Das Problem liegt bei den Autos, die immer schneller, immer schneller werden. Das sind wahre Todes-Autos.“
Blick (Zürich): „Die PS- Monster müssen gebremst werden.“
Basler Zeitung: „Über Sinn und Unsinn des Motorsports überhaupt und der Formel 1 im speziellen zu lamentieren, macht trotzdem wenig Sinn.“
La Vanguardia: „Nicht einmal ein Weltmeister wie Ayrton Senna war frei von der Gefahr, die in der Geschwindigkeit liegt.“
Info Matin (Frankreich): „Imola ist zusammen mit dem Kurs in Brasilien die einzige Rennstrecke, die entgegen dem Uhrzeigersinn verläuft.“
Ayrton Senna (in der Welt am Sonntag): „Mein Auto reagiert auf solchen Rennstrecken ein bißchen nervös.“
El Pais: „Die Risiken sind spürbar größer geworden, seitdem die Rennwagen nicht mehr mit einer aktiven Radaufhängung ausgerüstet sein dürfen.“
Blick (Zürich): „Die totale Sicherheit wird es nie geben. Außer man würde keine Autorennen mehr fahren.“
Kurier (Wien): „Doch der einzig mögliche Schluß wird nicht gezogen: Schluß mit dem Formel-1-Wahnsinn.“
Alain Prost: „Das Schauspiel geht weiter.“
Jean-Marie Balestre: „Das Problem der Bodenhaftung muß geregelt werden.“
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