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der letzte walzerSchnell ins Konzert!

KÖnzerte in bremen

von ANDREAS SCHNELL

Ös gibt es in der englischen Sprache bekanntlich nur sehr wenige. Eigentlich gibt im Grunde nur eines, aus dem sich die anderen huldvoll ableiten: Es handelt sich dabei, selbstredend, um das Ö im Bandnamen Motörhead, das von deren Schöpfer Ian Fraser „Lemmy“ Kilmister (Sie haben vielleicht von ihm gehört) ins Leben gerufen wurde, auf dass der Bandname etwas böser aussehe.

Nun ist es also in der Welt, jenes Ö, aber sein Schöpfer nicht mehr. Was uns natürlich sehr traurig stimmt. Und auch ohne Weiteres die Trauer überschattet, die seitens des Autors dieser Kolumne über deren Ende besteht. Zumal, ließe sich sagen, dieses Ende ein nicht unbedingt glanzvolles ist. Die Tage nach dem Jahreswechsel brauchen schließlich auch Musiker und Musikerinnen und alles dazwischen, um sich zu erholen. Weswegen es leicht gesagt, aber schwer getan ist, wozu wir hier allwöchentlich ausrufungszeichenbefeuert aufrufen.

Ganz sang- und klanglos wollen wir diese Kolumne allerdings trotzdem nicht dahinscheiden lassen. Was uns zu einem der wenigen Konzerttermine des ganz jungen Jahres bringt: Es wäre nämlich gewiss in Lemmys Sinne, auch der anderen großen Toten des Rock zu gedenken, von denen, auch wenn es eine gewisse Bild-Zeitung in geradezu vorbildlicher Ignoranz behauptet, Lemmy ganz gewiss (und leider) nicht der letzte war. Phil Lynott, Bassist und Sänger von Thin Lizzy, gehört derweil schon lange dazu. Er trat am 4. Januar 1986, also vor ziemlich genau 30 Jahren von dieser Welt ab, nicht ohne ihr einen ganzen Schwung Musik für die Ewigkeit zu vermachen. Am Freitag ab 21 Uhr gibt es Klassiker wie „The Boy’s Are Back In Town“ und „Jailbreak“ live im Bluesclub Meisenfrei zu hören, natürlich nicht von Thin Lizzy höchstselbst, aber immerhin von den offenbar einschlägig bewährten Vagabonds. Vielleicht sehen wir uns ja dort und nehmen ein Gedenkbier auf die großen toten Rocker zu uns.

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