piwik no script img

Schmunzeln über Bremen

Mit Schmunzeln reagierte die überwiegende Mehrheit im Kreistag Rotenburg gestern auf die Vorstellung Bremens, denn es wurde offenkundig, daß Wirtschaftssenator Claus Jäger und der zuständige Staatsrat Uwe Lahl intern im Streit liegen. Als vor einem halben Jahr die Debatte in Rotenburg in Gang war, habe Bremen überhaupt nicht reagiert, wunderten sich Abgeordnete. Jetzt vor einer Woche machte Jäger den Fall zum „Bürgermeister“-Thema und appellierte an Rotenburg, sich die Sache noch einmal zu überlegen. Den Termin der Pressekonferenz erfuhr das die zuständige Fachabteilung nebenbei und protestierte. Beim Senator für Stadtentwicklung war längt klar, daß Bremen verlieren würde. „Wenn er sich unserer Sachkompetenz bedient hätte...“ murmelte Lahl gestern am Rande der Kreistagssitzung. Eigentlich hatte Lahl auch seinen Referenten schicken und nicht persönlich nach Rotenburg fahren und sich die Niederlage abholen wollen. Aber Jäger intervenierte: Die Sache sei zu wichtig, der Staatsrat müsse hin.

Sprachlos war Lahl dann, als der CDU-Fraktionsvorsitzende aus der „Zevener Zeitung“ vorlas, Ende März habe Jäger bei einem Empfang des Gerling-Konzerns noch erklärt, Bremen sei an der Region östlich nicht interessiert. „Völliger Unsinn“, meinte Jäger dazu auf Anfrage. Die Zitate hatten gewirkt. K.W.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen