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Schmu im ReformhausBillige Rübe statt teurer Brokkoli

Tausende gesundheitsbewusste Verbraucher haben im Reformhaus Samen gekauft, um sich Brokkolisprossen zu züchten - aber minderwertige Rübensaat bekommen.

"Vermutlich seit Jahrzehnten Brokkolisamen verkauft": Schweizer Großhändler Bioforce. Bild: Screenshot www.avogel.ch

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7 Kommentare

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  • M
    Matze

    Hallo,

     

    kann mir jmd. vllt sagen, wo ich jetzt noch die richtigen Brokkoliesamen herbekomme? Denn es handelt sich ja um spezielle Samen und die, die man beim Gärtnerzubehör bekommen kann.

     

    Würde mich über Hilfe sehr freuen.

     

    Danke, Matze

  • S
    Silvia

    Hallo...ich habe gerade den o.g. Artikel gelesen. Ich wusste bereits von dem Vorfall, und habe mir schon vor 3 Monaten Gedanken gemacht. Das ganze klingt in meinen Ohren, und ich bin sehr hellhörig, nach einem gekonnten Gag der Pharmamafia. Wenn Broccoli tatsächlich ein natürlicher Krebshemmer ist, dann hätte die Pharmaindustrie beträchtliche Einbußen. Warum nennt der Lieferer Breu nicht den Importeur. Da ist sicher mehr im Gange. Das gibt es doch nicht, dass ein Importeur in so einem Falle geheim bleiben kann, schliesslich hat der falsche Ware geliefert, da muss doch nachgeforscht werden. Leider bin ich nur eine Privat Person, und kann da wenig ausrichten, ausser einen Brief an die Taz schreiben mit der Bitte um Nachforschung. Vielleicht decken Sie einen Riesenskandal auf, was ich glaube.

     

    Wie kann so ein Vertauschen sonst passieren, und ausgerechnet bei Broccoli.

     

    Ich würde mich sehr freuen, wenn die TAZ eine Möglichkeit findet, der Wahrheit ein Stück näher zu kommen.

  • NI
    neuform international

    In Ihrem Artikel „Billige Rübe statt teurer Brokkoli“ war in der Einleitung zu lesen, dass „tausende gesundheitsbewußte Verbraucher im Reformhaus Samen gekauft haben, um sich Brokkolisprossen zu züchten – aber minderwertige Rübensamen erhalten haben“

     

    Als Bezugsquelle für die falschen Samen nennen Sie in Ihrem Artikel ausschließlich die Reformhäuser, wobei das beanstandete Produkt der Bioforce Gruppe von der Firma Rapunzel als Importeur und Inverkehrbringer in erster Linie über die Naturkostgeschäfte vertrieben wurde.

     

    Die Bioforce Gruppe als Hersteller ist kein neuform-Vertragspartner und seine Bio-Brokkolisamen der Marke A. Vogel sowie weitere Artikel der Bioforce Gruppe zählen, wenn sie überhaupt im Reformhaus angeboten werden, dort nicht zur klassischen Produktlinie. Sie tragen nicht das neuform-Zeichen und unterstehen daher nicht unserem umfangreichen neuform-Qualitätsscreening.

     

    Wir bedauern natürlich sehr, dass vermutlich viele Kunden, wie hier die Familie Ross „preiswerte“ Rübensamen statt „teure“ Brokkolisamen erhalten haben. Derartige Vorfälle gehören gründlich aufgeklärt und umgehend abgestellt.

     

    Wenn hier Verbraucher „skrupellos getäuscht und abgezockt wurden“, werden die Einzelhandelsgeschäfte - ob Reformhaus oder Bioladen - jedenfalls mit getäuscht. Dem Geschäft vor Ort ist es praktisch unmöglich, derartige Unterschiede bei den Samen zu erkennen. Zumindest gilt deshalb für den Laden kein Vorsatz.

    Welche Schwachstellen ausgemerzt werden müssen, das zu ermitteln ist Sache der Untersuchungsämter und Verbraucherschutzbehörden, die auch Nachforschungen bis zum Anbauer betreiben müssen. Sich allerdings wie hier dargestellt als Lieferant nur auf die Aussagen des Saatgutherstellers zu verlassen, wäre nicht im Sinne der Qualitätspolitik der im neuform-Verbund organisierten Reformhäuser.

    Für unser neuform-Sortiment gilt: Vertrauen zu den Lieferanten und Herstellern und eine enge Zusammenarbeit ist sicher die notwendige Basis, aber eine umfassende Kontrolle der Aussagen zur Qualität und der Produkte ist unerlässlich.

     

    Aus den jahrzehntelangen Erfahrungen im Handelsbetrieb der neuform Genossenschaft mit langjähriger Praxis als Importeur und Inverkehrbringer ist uns sehr wohl bewusst, dass es trotz eines engmaschigen Kontrollsystems Fälle von Verunreinigungen oder sogar einer Verwechslung geben kann. Doch in dieser Sache wurde vom Hersteller eingeräumt, dass „vermutlich seit Jahrzehnten Brokkolisamen verkauft wurden, die keine waren“. Das hätte man unserer Erfahrung nach durch angemessene Qualitätskontrollen und regelmäßige Tests sicher vermeiden können.

     

    neuform international Zarrentin 09.10.2009

  • J
    johannes

    Naja eine Firma die Saatgut verkauft und nicht in der Lage ist zwischen Rübensamen und Brokkoli Samen zu unterscheiden der kann und sollte man auch in anderen Bereich zumindestens grobe Fahrlässigkeit unterstellen.

  • F
    Falk

    Ziemlich ärgerlich für den der die Samen gekauft hat um seiner Gesundheit etwas gutes zu tun. Schlussendlich wurde aber der Gesundheit nicht geschadet. Traurig ist der Imageverlust der Firmen, wegen solch einer Verwechslung soviel Schaden verursacht. Aber jetzt böswillen zu unterstellen ist auch nicht angebracht.

  • CS
    christian schmitt-kilb

    uiuiui, skandal, abgezockt!! große worte, sonja und fritz ross, aber ist ja auch richtig was passiert. rübe statt brokkoli. ein x für ein u ist nix dagegen, aber mal echt. und 1,19 pro beutel, das macht ja mindestens ... ähem ... mindestens ... also bei sagen wir mal 5 beuteln, da sind das schon fast 6 euro. 6 euro! also 12 mark. und insgesamt 13000 beutel in einem jahr - finanzkrise nichts dagegen. ne echt, und dann die traurigen betrogenen kinderherzen an den bio-brokkolibeeten. erschüttert, christian schmitt-kilb

  • F
    freddy

    > Den Lieferanten, von dem er die Samen

    > erhalten hat, will Breu nicht nennen,

    > sodass Nachforschungen dort nicht

    > möglich sind.

     

    Ach ja. Das ist ein Witz, oder?

     

    Falls das kein Witz sein sollte: Bitte Kollegen Breu heftig in den Arsch treten, auf dass er den Betrug aufkläre.