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Schmökel-Prozess fortgesetzt

NEURUPPIN ap ■ Sicherheitsmängel im Neuruppiner Maßregelvollzug haben die Flucht des Gewaltverbrechers Frank Schmökel offenbar begünstigt. Zwei Bewacher für den folgenschweren Ausgang des 40-Jährigen arbeiteten erst seit wenigen Wochen in der Nervenklinik, wie sie im Prozess gegen Schmökel gestern erklärten. Schmökel hatte beim Ausgang im Oktober 2000 eine Rauchpause seiner Pfleger zur Flucht genutzt. Während des genehmigten Besuches bei seiner Mutter war er von zwei Pflegern und einem Sozialpädagogen begleitet worden. Einer von ihnen sagte als Zeuge aus, er habe erst fünf Wochen vor jenem 25. Oktober 2000 als Pfleger angefangen. Schmökel sei der erste Patient gewesen, den er im Ausgang begleitet habe. Als Pfleger für den Maßregelvollzug habe er keine Ausbildung gehabt, erklärte der 31-Jährige. Auch der Sozialpädagoge berichtete dem Gericht, er habe erst drei Monate vor diesem Ereignis in diesem Beruf begonnen. Auf Schmökels Station habe er erst wenige Wochen gearbeitet und dessen Krankenakte nur lückenhaft gekannt. Allerdings habe ihm ein Arzt erklärt, Schmökel sei nicht gewaltbereit.

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