piwik no script img

Schlafplätze im Café Sperrgebiet

Große Freude gestern bei den Mitarbeiterinnen des „Café Sperrgebiet“ in St. Georg. Mit einer Ansprache der Bischöfin Maria Jepsen wurden die neuen Räume in der Rostocker Straße eingeweiht, in der sich auch eine Übernachtungsstätte für minderjährige drogenabhängige Prostituierte befindet.

Die erste Einrichtung dieser Art in Deutschland sei notwendig geworden, weil sich die Lebensbedingungen der Prostituierten zusehends verschlechterten, sagte die Leiterin Ramona Hillermann. Fast alle seien obdachlos und der zunehmenden Gewalttätigkeit der Freier ausgesetzt.

In der Übernachtungsstätte, die rund um die Uhr betreut wird, können die jungen Frauen auch duschen, Wäsche waschen und warmes Essen bekommen. Es habe sich in den zwei Monaten, die die Stätte bereits im Betrieb ist, gezeigt, daß sich der Gesundheitszustand der Frauen verbessert, wenn sie regelmäßig schlafen können, sagte Hillermann. Was fehle seien neben einer vernünftigen Drogenpolitik jetzt vor allem Anschlußprojekte, die den Frauen einen Ausstieg ermöglichen.

Das Café Sperrgebiet war vor acht Jahren gegen den Wiederstand der Bürgerschaft mit Hilfe der Reemsta-Stiftung und des Diakonischen Werks enstanden. kaj

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen