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Schlafmützigkeit -betr.: "Abgang der Traditionskaufhäuser - Sozialplan bei Fahning", taz vom 16.6.1993

Betr.: „Abgang der Traditionskaufhäuser - Sozialplan bei Fahning“, taz vom 16. 6. 1993

Seit 50 Jahren, so erfahren wir aus o.g. Artikel, ahbe das 100 Jahre alte Modehaus seine Verkaufsräume am Neuen Wall.

Eine ganz normale Angelegenheit: 1943, mitten im Krieg, mitten in den Hamburger Bombennächten zieht Fahning um. 50 Jahre später wundert sich der taz-Reporter über diesen doch wohl etwas ungewöhnlichen Umzugstermin nicht, verpaßt die Möglichkeit nachzuhaken und macht dadurch das zur Normalität, was im Falle Fahning vor 54 Jahren und 6 Monaten - nicht vor 50 Jahren! - als Erfolg der „Entjudung der deutschen Wirtschaft“, so die NS-Terminologie, begann. Konkret: Der Zwangsverkauf des Modehauses der Gebrüder Hirschfeld. Ich zitiere aus einer Anzeige des Modehauses Fahning im Hamburger Tageblatt vom 30. 11. 1938: „Am Neuen Wall (...) eröffnet morgen 10 Uhr Franz Fahning früher Gebürder Hirschfeld, Hamburg, Neuer Wall, ist seit dem 29. November 1938 restlos in arischen Besitz übergegangen.“

Und die Probleme der Belegschaft des Modehauses Fahning? - Vielleicht haben auch sie etwas mit einer traditionsreichen Unternehmenspolitik zu tun, deren sehr fragwürdige Geschichte die taz per Schlafmützigkeit zur Normalität macht.

Mit freundlichem Gruß Cornelia Manikowsky

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