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Schlägerei im ukrainischen ParlamentRussisch? Ich hau dir auf die ...

Der ukrainische Staatschef Viktor Janukowitsch schlägt im Parlament vor, Russisch als zweite Amtssprache einzuführen. Danach folgen mehr Taten als Worte.

Bäm! Boing! Kratsch! Kawumm! Politik im Handgemenge. Bild: dapd

KIEW afp | Zum wiederholten Mal ist eine Parlamentsdebatte in der Ukraine in eine wüste Schlägerei ausgeartet: An den Handgreiflichkeiten, bei denen mindestens ein Parlamentarier krankenhausreif geschlagen wurde, beteiligten sich am späten Donnerstagabend mindestens ein Dutzend Abgeordnete.

Einer von ihnen griff den Parlamentspräsidenten an, ein Volksvertreter wurde in den Schwitzkasten genommen, und etwa zehn Parlamentarier schlugen aufeinander ein.

Auslöser für die Gewalt war ein Vorschlag des ukrainischen Staatschefs Viktor Janukowitsch, Russisch als zweite Amtssprache einzuführen. In der früheren Sowjetrepublik gibt es einen großen russischsprachigen Bevölkerungsanteil. Die westlich orientierte Opposition lehnt Janukowitschs Vorschlag jedoch strikt ab.

Schlägereien und andere Handgreiflichkeiten hatte es im ukrainischen Parlament in der Vergangenheit bereits mehrfach gegeben. Besonders bekannt wurde eine Auseinandersetzung im Jahr 2010, bei der sich zahlreiche Abgeordnete mit Eiern bewarfen.

Siehe zu diesem Thema auch die Bildergalerie auf taz.de.

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4 Kommentare

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  • B
    Benz

    Die Art, wie die ukrainischen Nationalisten ihre ''Argumente'' vorbringen, spricht für sich. Und sagt sehr viel aus über die sog. ukrainische Kultur.

  • L
    lvm

    lieber demokrat,

     

    die erste frage könnte(sollte, passt besser aus meiner persönlichen sicht) man sicherlich mit ja beantworten, aber die zweite frage verstehe ich nicht wirklich! wo ist bei der frage der zusammmenhang mit dem artikel,oder warte, jetzt hab ichs endlich geschnallt, der böse westen ist ja schuld nicht? ich denke bei uns liegt manches im argen, aber so schlimm, wie es manche immer darstellen ist es in den meisten belangen auch wieder nicht. man darf allerdings auch nicht zu blauäugig sein, denn es ist ein schmaler grad, mit tiefen abgründen, wie wir zu genüge in den letzten 100jahren gesehen haben!

     

    @dirk

     

    ich denke machbar wäre es(schweizer modell), da die doch sehr starke "russisch sprechende minderheit" vor allem auf den "östliche teil" der ukraine konzentriert. die frage ist nur die umsetzung. gerade die nationalistischen strömungen in der ukraine sind sehr stark, ähnlich wie auch in den baltischen ländern, wo es ja "vergleichbare" probleme gibt, sehe ich da eher schwartz, es wird auch auf lange sicht ein problem bleiben, weil keine der beiden seiten bereit ist auch nur einen fussbreit boden herzugeben.

    die vom demokraten eingeworfene volkabstimmung wäre bestimmt eine interessante idee, um überhaupt erstmal zu sehen wie die verhältnisse sind. ob von uns eingebrachte ideen die ukrainer allerdings überhaupt interessiert bleibt aber ebenso fraglich, wie eine spätere umsetzung eines solchen referendums.

     

    mfg

    lvm

  • D
    Demokrat

    Kann man nicht einfach eine Volksabstimmung dazu machen? Oder würde das Ergebnis dem Westen dann nicht passen?

  • D
    Dirk

    Eigentlich eine vernünftige Sache bei einer starken russischsprachigen Minderheit. Warum sollte es nicht mehrere Amtssprachen geben? Südafrika hat elf - ganz einfach weil neun einheimische Sprachen plus Afrikaans plus Englisch im Land gesprochen werden. Freilich spricht hier die Angst vor erneuter schleichender Russifizierung mit. Dem könnte aber Rechnung getragen werden durch die Einführung regionaler Amtssprachen (Russich und Krimtatarisch z.B. auf der Krim) - sozusagen das Schweizer Modell.