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Schillernder Strang

Betr.: „Gegen inhaltsleere Taktik - zur Not auch militant“, taz vom 18.6.90

In dem taz-Interview scheint sich die Tiergartener AL -Gesundheitsstadträtin Sabine Nitz-Spatz nach ihrer innerparteilichen Niederlage Luft zu machen. Zu dem einzigen inhaltlichen Punkt:

Bei dem Vorschlag, vor einer psychiatrischen Einweisung Betreuungs- und Unterbringungsakten gemeinsam heranzuziehen, handelt es sich bislang um das Ergebnis einer Arbeitsgruppe und nicht etwa um eine Entscheidung von Gesundheitssenatorin Stahmer. Fachleute lehnen getrennte Aktenführung ab, weil der entscheidende Richter eine Unterbringung ohne oder gegen den Willen der Betroffenen erst nach Einsicht in die früheren Betreuungskontakte verfügen sollte. Er müsse zum Schutz der Betroffenen wissen, ob bisher rechtzeitig und umfassend Hilfe geleistet worden ist. Von der CDU ist keine gegenteilige Position bekannt. Wieso Frau Nitz-Spatz meint, in diesem Punkt gemeinsam an einem schwarz-grün schillernden Strang ziehen zu können, ist uns schleierhaft. Sie selbst hat als verantwortliche Bezirkspolitikerin noch keine wirksamen Veränderungen der Aktenführung im sozialpsychiatrischen Dienst vorgeschlagen.

Thomas-Peter Gallon, Pressesprecher de

Bürgermeisterin von Berli

und Leiter der Pressestell

der Senatsverwaltung fü

Gesundheit und Soziale

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