: Schiiten protestieren
Minderheit der Hasara fühlt sich bei Verteilung von Lebensmitteln durch UN in Kabul benachteiligt
KABUL dpa ■ Die schiitische Minderheit der Hasara fühlt sich bei der Verteilung von Lebensmitteln durch die Vereinten Nationen in der afghanischen Hauptstadt Kabul benachteiligt. Gestern protestierten 200 Hasara aus dem Westen der Stadt vor dem UN-Büro. „Wir wollen der Welt sagen, dass 60.000 Familien in unseren Vierteln nichts bekommen haben“, sagte ein Hasara-Demonstrant. Die tadschikischen und usbekischen Mitarbeiter der UN bevorzugten ihre eigenen Leute. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFD) hatte eine Woche lang Getreide verteilt, das 1,3 Millionen Not leidenden Menschen in Kabul zugute kommen sollte. Die Hasara haben ihr Hauptsiedlungsgebiet im Zentrum Afghanistans. Sie sind wegen ihrer mongolischen Vorfahren an der Form ihrer Augen zu erkennen. Vor allem in Kabul klagen viele Hasara seit langem, von anderen dominanten Volksgruppen diskriminiert zu werden.
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