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Archiv-Artikel

Schießerei vor Gericht

Prozessbeginn gegen zwei Brüder, die im September am Viktoriapark auf eine Gruppe Araber geschossen haben

Knapp ein Jahr nach einer wilden Schießerei am Kreuzberger Viktoriapark mit einem Toten und zwei Verletzten stehen seit gestern drei Männer wegen Totschlags vor dem Landgericht. Die Angeklagten, zwei türkische Brüder und ihr Freund, berufen sich auf Notwehr gegenüber einer aus ihrer Sicht übermächtigen arabischen Gruppierung. Der Todesschütze bedauerte, dass ein Mensch zu Tode kam. „Zum Schutz meines Lebens hatte ich aber keine andere Wahl als zu schießen“, sagte der 32-jährige Kleinunternehmer.

Bei der Schießerei vom 18. September 2004 waren außerdem mehrere Autos und Häuserfassaden beschädigt und ein Hund verletzt worden. Hintergrund des Streits war ein Unfall mit dem Auto des Unternehmers. Er hatte das Fahrzeug einem 19-jährigen Nachbarn geliehen, der den Schaden von 500 Euro nicht beglichen hatte.

An jenem Abend hatte der Unfallverursacher versprochen, mit dem Geld zum Park zu kommen, so der 32-Jährige. Stattdessen seien seine arabischen Freunde vorgefahren. „Sieben bis acht Personen liefen auf mich zu, einer schrie, da ist der Bastard“, so der Angeklagte. Er sei in Panik geraten und habe geschossen. Dann sei sein Freund aufgetaucht und habe auch geschossen. dpa