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das DetailSchienbeinschoner, der

Auch eine Schonerfrage: Sportkollege Andreas Rüttenauer hat beim Spiel für den taz Panter FC die Mini-Variante Foto: taz

Der Schienbeinschoner ist ein radikal unterschätzter Protagonist. Von Stutzen verdeckt, von SpielerInnen nicht mal eines Wortes, geschweige denn eines Kusses bedacht wie so häufig das Trikotwappen. Dabei sagen jemandes Schienbeinschoner viel mehr über den Menschen aus als das uniformierte Leibchen. Das hat an diesem Spieltag Gladbach bewiesen: Weil Florian Neuhaus seine Schienbeinschoner vergessen hatte, bastelte er sich vor der Partie gegen Mainz neue Mini-Schoner. Ein Hauch von Menschlichkeit im Geschäft, und dann führte die Bastelei auch noch zum Traumtor. Sie hat zudem aufmerksam gemacht auf das geheime Leben der Schienbeinschoner. Ehefrauen, Kinder, Hamster lassen sich die Profis auf ihre Beinschützer drucken. Es gibt, wie diese Recherche zeigt, sogar eine ganze Industrie, die gegen gutes Salär auch Kreisligakickern die Schienbeinschoner bedruckt. Der Respekt für den Schoner ist noch neu; alte Haudegen wie Paul Breitner weigerten sich bekanntlich, überhaupt welche zu tragen. Heute dagegen ist das Beinkleid ein Statement: die veganen Forest Green Rovers spielen seit Dezember mit Schonern aus Bambus gegen die Klimakrise. Und der Italiener Cristiano Biraghi bekam jüngst Ärger, weil er faschistische Symbolik auf dem Schienbeinschoner getragen haben soll. Der spartanische Helm vor italienischer Flagge soll aber bloß auf den Film „300“ anspielen. Weltpolitik auf Kniehöhe: das kann nur der Schienbeinschoner. (asc)

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