: Schieber aufgeflogen
■ Zehn Personen verhaftet/Firmen durchsucht
Stuttgart/Bremen. Mit verschobenen Gütern vom Bagger bis zum Olivenöl soll eine internationale Betrügerbande rund zehn Millionen Mark ergaunert haben. Nach Polizeiangaben aus Stuttgart fassten Beamte bei einer bundesweiten Aktion zehn dringend Tatverdächtige aus Deutschland und der Türkei, gegen die Haftbefehle erlassen wurden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung sowie Geldwäsche und Betruges. Nach langwierigen Ermittlungen wurden 32 Wohnungen und Firmenräume unter anderem in Stuttgart, Worms, Duisburg, Klön, Bonn und Bremen durchsucht. Nach bisherigen Erkenntnissen kauften die Täter in wechselnder Besetzung finanzschwache Firmen auf, um unter deren Mantel Waren zu bestellen. Innerhalb weniger Wochen wurden Güter zu Schleuderpreisen vorwiegend in das ehemalige Jugoslawien verschoben. Die offenen Rechnungen der Lieferanten blieben unbezahlt, die Geschäftsführer unter falschen Personalien verschwanden.
Die Straftaten begannen vermutlich schon 1996. Insgesamt wurden zehn Haftbefehle erlassen, von denen einer gegen eine Kaution von 100.000 Mark außer Vollzug gesetzt ist. Die Festgenommenen seien konspirativ in einer straff organisierten Gruppe vorgegangen, betonte die Polizei. Ihr Einschreiten habe „geplante Betrugshandlungen in erheblichem Umfang“ verhindert. Die Behörden beschlagnahmten Immobilien und andere Sachwerte im Gesamtwert von 6,1 Millionen Mark sowie 350.000 Mark.
dpa
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