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Schalck: Datsche zurück

■ Berliner Staatsanwalt übergab DDR-Devisenbeschaffer die Schlüssel/ Gemeindebürgermeisterin „empört“

Templin (adn-lbg) — Die Einwohner Gollins im Kreis Templin sind entrüstet: Dem einstigen SED-Devisenbeschaffer und Stasi-Oberst, Alexander Schalck-Golodkowski, gab die Staatsanwaltschaft beim Kammergericht Berlin die Schlüssel seines ehemaligen Grundstücks zurück.

Nach wiederholter Anfrage hatte die Bürgermeisterin der Gemeinde, Renate Hasse, am 21. Januar aus Berlin ein Schreiben erhalten, in der ihr die „Abwicklung“ des Wochenendgrundstückes am Großen Golliner See und dessen Rückgabe an Schalck mitgeteilt wurde. „Die Versiegelung wurde aufgehoben“, heißt es in dem Schreiben der Staatsanwaltschaft, das am Freitag in Auszügen von der 'Märkischen Allgemeinen‘ publiziert wurde. Das Ermittlungsverfahren wegen Veruntreuung staatlicher Gelder sowie Steuerhinterziehung sei eingestellt worden. Schalck sei „nunmehr hinsichtlich aller zivilrechtlichen Fragen wieder zuständig und verantwortlich“. Bürgermeisterin Renate Hasse bezeichnete die Vorgänge als „skandalös“ und zeigte sich ob der „betriebenen Hinhaltetaktik“ empört. Sie sei verwundert, daß keine juristische Handhabe gegen Schalck bestehe.

Frau Hasse kündigte an, die Nachzahlung — etwa 5.000 Mark — der jahrelang nicht entrichteten Grundstücksteuer von der Familie Schalck- Golodkowski erwirken zu wollen. Von der Staatsanwaltschaft wurde ihr angeraten, sich an Herrn Schalck am Tegernsee persönlich zu wenden, die Anschrift wurde ihr mitgeteilt. Zudem will sie sich für jene Bürger einsetzen, die wegen einer Bannmeile um das Anwesen ihr Land zu Spottpreisen (10 Pfennig pro Quadratmeter) verschleudern mußten. Die Bürgermeisterin fordert die Rückgabe der Parzellen oder Entschädigung. Der Golliner Gastwirt Werner Staehler informierte in der Zeitung, daß die Erschließungskosten von 280.000 Mark für das Territorium die damalige WAB Templin getragen habe.

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