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Kommentar (vgl. S. 22)Schade eigentlich

■ Sinnvolle Investitionsprojekte gesucht

Daß der Hemelinger Tunnelbau nicht „rentabel“ ist im Sinne einer Investition für die zukünftige Wirtschaftskraft Bremens, das war immer klar. Politisch war er eine „Altlast“, im Gegenzug für die Daimler-Werksausweitung, versprochen Ende der 70er Jahre. Aber für „Altlasten“ hat das Investitionssonderprogramm, keine Kategorie.

Daß die Straßenbahn Linie 4 sich „rentiert“, haben selbst ihre Befürworter bisher nicht behauptet, sondern Zahlen nur für den ersten Bauabschnitt zum Leher Kreisel vorgelegt. Richtig teuer wird aber der Schienenbau über die Landesgrenze hinaus bis Lilienthal oder Borgfeld.

Das Gutachten vom ISL erinnert daran jetzt kurz vor der Entscheidung des Koalitionsausschusses. Interessant ist deshalb vor allem eines: Das ISL sollte nicht die „Rentabilität“ des Messehallen-Projektes überprüfen. Warum eigentlich nicht?

Interessant ist auch die Frage, warum die große Koalition sich nicht von zwei wenig „sanierungsträchtigen“ Hundertmillionen-Projekten verabschieden will. Gibt es denn wirklich keine Investitionsprojekte, die stattdessen finanziert werden könnten, um eine Sanierung der Wirtschaftskraft Bremens hinzubekommen? Ist das Bemühen um eine Reduzierung der Neuverschuldung so aussichtslos, daß es auf diese Milliarde für Tunnel und Straßenbahn auch nicht mehr ankommt? Schade eigentlich. Klaus Wolschner

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