: Schade: Kein Kandidatenduell
Bonn (ap) - Die SPD hat ihre Forderung nach einem Fernsehduell zwischen den Kanzlerkandidaten Helmut Kohl und Johannes Rau erneuert und den Bundeskanzler an seinen eigenen Wunsch aus dem Wahlkampf 1976 erinnert. Kohl habe ehedem als CDU–Kanzlerkandidat seine Forderung nach einem „TV–Duell“ mit dem damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt „geradezu kampagnenartig vorgetragen“, erklärte SPD–Sprecher Wolfgang Clement. Nachdem der Intendant des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Friedrich Nowottny, seine Bereitschaft erklärt habe, ein Fernsehduell der Kanzlerkandidaten zu ermöglichen, habe Kohl es nun „selbst in der Hand, seinen Worten von ehedem nachzukommen“, erklärte Clement. CDU und FDP lehnten ein Fernsehduell zwischen Kohl und Rau dagegen heftig ab. Das FDP– Präsidium begrüßte es, daß Kohl den Vorschlag der SPD bereits abgelehnt habe. Die FDP warnte davor, die Auswahl für den Wähler zumindest optisch auf zwei Parteien zu verengen, was mit einem solchen Duell verbunden wäre. FDP–Generalsekretär Helmut Haussmann fügte hinzu, es müsse bei der für den Donnerstag vor der Bundestagswahl geplanten großen Fernsehdiskussionsrunde der Parteivorsitzenden bleiben.
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