: Sauerkrautsaft fürSauen
■ Kühe und Schweine verwerten Abfälle verwerten =
Braunschweig Sauerkrautpreßsaft, Glycerin aus der Biodiesel-Gewinnung und „abgelaufene“ Lebensmittel können nach Expertenansicht künftig durchaus an Kühe und Schweine verfüttert werden. Bislang sei nach dem Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn“ verfahren worden, indem solche Reste gemeinsam mit Großküchenabfällen und Fehlchargen der Lebensmittelhersteller auf der Müllhalde landeten, kritisierte auf einer Tagung der Bundesanstalt für Landwirtschaft in Braunschweig Prof. Josef Kamphues von der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Weil diese Möglichkeiten vom Gesetzgeber immer mehr eingeschränkt würden, könnten künftig Mastbetriebe Abnehmer der Rohstoffe werden. Ein Schwein verwerte allein die Speisereste von fünf bis sechs Menschen.
Die Diskussion um mit dem BSE-Erreger verseuchtes Tiermehl mache aber deutlich, daß der neue Entsorgungsweg nur unter Berücksichtigung strenger Richtlinien und Standards beschritten werden dürfe. Dazu gehöre, daß die Reste für 20 Minuten bei Überdruck auf 133 Grad Celsius erhitzt werden. Die Überwachung des Einsatzes der neuen Futtermittel werde angesichts der Stellenkürzungen bei den Behörden allerdings schwieriger, räumte Kamphues ein. dpa
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