Sarah Palin als Filmstar: Hockey Mom for President
Hollywood-Star Matt Damon hat es ausgesprochen: "Die 'Hockey Mom' aus Alaska wird die erste Präsidentin der USA - wie in einem schlechten Disney-Film!" Und schon gibt es den Film zum Zitat.
Seit Sarah Palin Anfang September als Vize-Präsidentschaftskandidatin der Republikaner angekündigt wurde, machen sich amerikanische Komiker und Promis darüber lustig, ob John McCain wohl lange genug leben wird, um zu verhindern, dass die Provinzbratze und selbsternannte 'Hockey Mom' die erste Präsidentin der USA wird.
Der Schauspieler Matt Damon äußerte sich in einem Interview sehr besorgt darüber, dass Palin als mögliche zukünftige Präsidentin der USA die Codes für die Atomraketen erhalten und Konflikte mit Putin auszutragen haben werde - und dabei auf ihre Eishockey-Erfahrungen zurückgreifen könnte. Das alles erinnere ihn sehr an einen schlechten Disney-Film. Sprachs, und schon hat die Comedy-Website College Humor den Trailer zu dem fiktiven Disney-Film 1831461:"Head of Skate" im Netz, der so gut ist, dass man sofort an die Kinokasse eilen möchte. Etwa wenn die Palin-Darstellerin forsch in die Kamera fragt: "Wenn ich meine Schlittschuhe wiederfinden kann, wie schwer kann es dann schon sein, Bin Laden zu finden?"
Und auch die Video-Site "Barely political", die sich auf Politik-Satire spezialisiert hat, will da nicht nachstehen. Mit ihrem Youtube-Star, dem Obama-Girl, dessen "Crush on Obama" über neun Millionen-Youtube-Gucker gesehen haben, als Sarah Palin, sind sie bereits auf einer fiktiven PR-Tournee für ihren Palin-Film "Don't cry for me, Alaska". Palin-Satire hat gerade Konjunktur im Netz, und Palin sorgt für immer neuen Stoff, zum Beispiel, wenn sie in Fernsehinterviews keine Zeitungen nennen kann, die sie angeblich täglich liest.
Man darf gespannt sein, ob das Vize-TV-Duell für weiteren Nachschub sorgt. Bei allem Spaß ist die Sorge derer, die keine Hockey-Fans sind, sie könnte tatsächlich Präsidentin werden, durchaus berechtigt. Amerikanische Forscher haben herausgefunden, dass die Wahrscheinlichkeit, dass McCain während seiner Amtszeit stirbt, sieben mal höher liegt als bei dem 47-jährigen Obama. Andererseits spräche die Tatsache, dass er immerhin schon 72 Jahre alt ist, wiederum für seine Widerstandsfähigkeit und starken Gene - schließlich ist seine Mutter stolze 96 Jahre alt. Sein Vater starb allerdings an einem Herzinfarkt mit 61. Man darf gespannt sein.
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