Sanssouci: Vorschlag
■ „Der Partisanenkrieg“ im Qino im Querhaus
Während in Moskau westliche Korrespondenten zur letzten Jagd auf die „Hyänen des Bolschewismus“ (taz) blasen, hat in Kreuzberg ein unentwegtes Filmemacher-Fähnlein dem Commandante Che Guevara (und seinen hundertausend Denkmälern auf Kuba) ein Denkmal in Super-8 gesetzt. Als Drehbuch des knapp neun Minuten langen Kurzfilms diente Guevaras praktische Anleitung „Der Partisanenkrieg“, in DDR-Übersetzung. Liebevoll politisch, aber garantiert ohne jeden heiligen Ernst wechseln sich Ausschnitte aus heldenkultischen Doku-Videos (Urlaubskauf), selbst auf Kuba gefilmte 8-mm-Schnipsel und Tricksequenzen mit Spielzeugsoldaten ab. Auf der Tonspur zitiert Dieter Kunzelmann märchenonkelhaft aus dem Buch (wann wechselt er zur „Europa“-Kinderschallplatte Quickborn?), dazu kommen Originalgeräusche aus einem Original- Guerillacamp. In Szene gesetzt wurde „Der Partisanenkrieg“ auf einem Küchentisch mit subtropischer Bepflanzung von Dagie Brundert, Dorothee Wenner und Detlev Kuhlbrodt. Da diente ein Teebeutel den Aufrechten um Che und Tania „La Guerillera“ als Schlafsack, ein Abwaschlappen als Iso-Matte und für den Schlachtendampf mußten Räucherstäbchen sorgen. Die Ami-Söldner sind Aufziehpuppen, die sich obszön zuckend vorwärtsrobben. Höhepunkt? Natürlich die Szene mit der Panzerfalle. „Der Partisanenkrieg“ und eine Dagie-Brundert-Werkschau plus drei Premieren heute um 20.30 Uhr im Qino im Querhaus, Muskauer Str. 24, 1000 Berlin 36. kotte
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