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SanssouciVorschlag

■ Im A Trane: Reggie Workman, Rashied Ali, Aki Takase

Reggie Workman Foto: Verleih

Welcome to the World of Jazz! Im Charlottenburger Village um den Savignyplatz läuft die Juli-Jazz-Gala derzeit auf Hochtouren. Im Quasimodo steht heute Latin-Groove im Doppelpack mit Snowboy And His Latin Section und dem brasilianischen Talkin' Loud-Act Joyce & Band auf dem Programm. Etwa zur gleichen Zeit und nur ein paar Ecken entfernt, im Jazzclub A Trane, kann man die private Abendkasse aber auch in ein ganz anderes Jazz-Vergnügen investieren. Dort zeigt ein Sonderkonzert drei Jazz-Stars in ungewöhnlicher Zusammensetzung. Die hyperaktive Japanberliner Pianistin Aki Takase trifft sich heute mit zwei älter gewordenen Herren aus New York, deren Namen für jazzerfahrene Ohren allein schon wie Musik klingen: Reggie Workman und Rashied Ali. Wer bei diesen beiden Namen sofort an John Coltrane denkt, liegt schon mal ganz richtig.

Zu Workman, Jahrgang 1937, könnte einem vielleicht auch Red Garland, Art Blakey, Wayne Shorter oder Archie Shepp einfallen, und wer ihn gar als einen der jazzlexikalischen Baß-Sidemänner und -Solisten bezeichnen möchte, kann sich durchaus noch jazzkorrekt wähnen. Seit geraumer Zeit ist Workman auch der künstlerische Leiter der Jazzabteilung an der New Yorker School for Social Research. „Dreidimensionale Klangskulpturen mit Wiedererkennungseffekt“ nennt er das, was er mit vier Saiten anstellt. Rashied Ali, Jahrgang 1935, war Taxifahrer und Avant-Blueser, bevor er 1966 der Drummer von Tranes letzter Band wurde. In den 70ern war er einer der Loft-Aktiven und Workshopper der New Yorker Free-Szene, Mitte der 80er tauchte er dann mit George Adams, James Blood Ulmer und Sirone zusammen als Phalanx wieder auf. Christian Broecking

Heute, 22 Uhr, A Trane, Pestalozzistraße 105, Charlottenburg.

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