■ Angola/Unita: Sanktionen in Kraft
New York/Luanda (AFP) – In der Nacht zum Sonntag ist das vom UN-Sicherheitsrat gegen Angolas Rebellenorganisation Unita verhängte Erdöl- und Waffenembargo in Kraft getreten, mit dem die UNO die Rebellen zur Beendigung des Bürgerkrieges zwingen will. Wie ein UN-Sprecher in New York sagte, erfolgte die Inkraftsetzung der Sanktionen automatisch, da UN-Generalsekretär Butros Butros Ghali bis Mitternacht kein Bericht über ein Einlenken der Unita vorlag. Der amtierende Präsident des Sicherheitsrates, Adolfo Taylhardat, drohte am Freitag mit weiteren Maßnahmen gegen die Unita, falls sie sich bis zum 1. November nicht bereit erkläre, das Waffenstillstandsabkommen einzuhalten und an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Der UN-Sondergesandte für Angola, Alouine Blondin Beye, forderte in Luanda eine Hilfsaktion im „Bosnien-Maßstab“, um Lebensmittel und Medikamente in die von den Rebellen seit Januar belagerte Stadt Kuito zu bringen. Dort äßen die Verhungernden aus Verzweiflung die Leichen der bereits Gestorbenen, sagte Beye. Satt würden nur die Hunde, „weil sie alle diese Leichen zu essen haben“.
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