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Sanktionen der USA gegen Damaskus

■ Wegen „terroristischer Aktivitäten“ verhängen die USA wirtschaftliche Sanktionen gegen Syrien / Maßnahmen sollen keine Konfrontation einleiten

Berlin (taz) - Drei Wochen nach dem Bruch zwischen London und Damaskus haben die Vereinigten Staaten in Absprache mit den EG– Ländern am Wochenende Sanktionen gegen Syrien verhängt. In den vergangenen drei Jahren seien rund 500 Menschen Opfer von Anschlägen geworden, hinter denen Damaskus stehe, hieß es zur Begründung. Eine einseitige Dokumentation soll diese Argumentation untermauern. Wie der Sprecher des Weißen Hauses, Larry Speakes, in Wash ington mitteilte, umfassen die von Präsident Reagan angeordneten Schritte schärfere Kontrollen beim Export von „sicherheitsrelevanten“ Gütern nach Syrien, die Streichung von Programmen der US–amerikanischen Export–Import–Bank, die Kündigung eines Luftfahrtabkommens von 1947 und die Einstellung des Verkaufs von Tickets für die Fluggesellschaft Syrian Arab Airlines. Zudem sollen die in Syrien operierenden Ölgesellschaften das Land verlassen. Das Personal der US–Botschaft in Damaskus soll weiter verringert werden. Gegenseitige Besuche sollen vorläufig nicht stattfinden. Die Bekanntgabe der Sanktionen fiel mit der Ankunft der britischen Premierministerin Maggie Thatcher in Washington zusammen. Sprecher des Weißen Hauses und des Außenministeriums betonten vor der Presse, die Sanktionen sollten dazu dienen, das Verhalten Syriens zu ändern. Die USA suchten keine „Konfrontation“ mit Damaskus und erwarteten auch keine sofortigen und dramatischen Wirkungen. In Damaskus bewertete die syrische Regierung die US–amerikanische Politik als Teil einer gegen Syrien betriebenen „Verleumdungs– und Provokationskampagne“. thore Tagesthema zu den Terrorismus– Vorwürfen gegen Syrien - Seite 3

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