■ Radiodays: Samstag
Er könne auch anders, meint Ennio Morricone, und verweist damit auf seine ideelle, seine zarte Saite: Neben den bewährt-süffigen und lukrativen Filmkompositionen zu „Spiel mir das Lied vom Tod“, „Exorcist II“ oder „Cinema Paradiso“ schuf der heimliche Maestro an die 50 kammermusikalischen Werke. Und die will der WDR 3 nun endlich aus dem stillen Kämmerlein holen: beim Forum der Musik um 16 Uhr.
Gleich anschließend lohnt der fliegende Wechsel zum Forum West. Hier widmet sich der WDR 5 um 17.30 Uhr den Folgen und Opfern vom ABM-Stopp an Rhein und Ruhr. Aber der „Fall Doris Bredow“ hätte sich ganzrepublikanisch zutragen können. Nach der Trennung von Ehemann und Brötchengeber stürzte die Frau ins finanzielle Abseits. Um sich und die Kinder durchzubringen, ging sie eine Weile „anschaffen“, entwickelte ein Alkoholproblem und saß schließlich mit Sozialhilfe zu Hause. Ihre ABM- Stelle kam aus Frau Bredows Sicht als letzte Rettung, denn: „Die Arbeit hat einen neuen Menschen aus mir gemacht.“ Und nun? Mit dem Stopp der ABM-Stellen scheint ein wichtiger Teil des Arbeitsmarktes und der Sozialpolitik auf das Sechziger-Jahre-Level gerutscht – so der zutreffende WDR-Kommentar.
Durchboxen ist das Überlebenstraining unserer Tage. Ob wir den Nationalsportlern Thailands wohl etwas ablauschen können? Die Boxer von Bangkok: MDR-Kultur, 9 Uhr.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
