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■ Couchpotato's Chips & TipsSamstag / Sonntag

Todesflug

Die tolldreisten Überdrehungen des Parodistentrios Zucker/ Abrahams/Zucker braucht es im Grunde gar nicht – die Filme der „Airport“-Serie und ihre Ableger sind schon aberwitzig genug. Dieser hier entstand 1977 und zeigt das einschlägige Katastrophenpersonal, darunter Lorne Greene (Bonanza), Peter Graves (Kobra, übernehmen Sie!), Doug McClure (Die Leute von der Shiloh Ranch) und Susan Strasberg (Toma), in der handelsüblichen Notsituation irgendwo zwischen Himmel und Erde.(RTL 2, 20.15 Uhr)

Carrie –

Des Satans jüngste Tochter

Seit neuestem wird John Travolta wieder sehr geschätzt, namentlich von Leuten, die „Pulp Fiction“ beim ersten Mal nicht zu Ende geguckt hatten, weil er ihnen zu brutal war, einige Tage später aber reumütig zurückkehrten, da man ihnen zwischenzeitlich beigebracht hatte, der Film sei Kult. Solche Menschen ebenso wie starrköpfige Cinephile hören gar nicht gern, daß ihr Idol ein Geschöpf des Fernsehens ist und seinen Ruhm zunächst der Sitcom „Welcome Back, Kotter“ verdankt. Da heraus holte ihn Brian De Palma 1976 für eine Nebenrolle in „Carrie“, noch ehe das „Saturday Night Fever“ ausbrach.(ORB, 22.35 Uhr)

In der Schlinge des Teufels

Die Sat.1-Serie „Geschichten aus der Gruft“ basiert auf den Grusel-Strips der Comic-Reihe „Tales from the Crypt“. Derselben Vorlage bediente sich 1973 der Regisseur Roy Ward Baker und machte aus fünf kryptischen Geschichten den vorliegenden Episodenfilm: Fünf alte Knaben, die sich zu Lebzeiten nicht immer gut benommen haben, sind dazu verdammt, sich allabendlich in den tiefsten Kellern eines Hochhauses zu versammeln und sich wechselseitig ihr Schicksal zu erzählen. Einer der sündigen Tröpfe ist unser Curd Jürgens. Die zeitgenössische Werbung verhieß: „Everything that makes life worth leaving!“(RTL, 1.45 Uhr)

Zelly & Me ...

ist der Debütfilm der Regisseurin Tina Rathborne, die durch Zufall einen namhaften Kollegen als Darsteller gewinnen konnte. David Lynch begleitete seine damalige Lebensgefährtin Isabella Rossellini, die die Titelrolle übernommen hatte, zu den Dreharbeiten. Auf Rathbornes Bitte hin spielte er auch vor der Kamera den Part des Liebhabers – und das Ergebnis muß ihm gefallen haben, denn zwei Jahre danach engagierte er seinerseits Tina Rathborne als Regisseurin für einige Folgen der von ihm koproduzierten Serie „Twin Peaks“.(Sat.1, 9.05 Uhr)

Hollandmädel

So käsig konnte der deutsche Nachkriegsfilm '53 sein: Heldin Antje (Sonja Ziemann) ist die Tochter eines „Tulpenkönigs“ und liebt den Sohn (Gunnar Möller) eines „Käsekönigs“. Die alten Herren sind natürlich verfeindet, und wenn sie sich bis Filmende nicht vertragen, werden sie verflucht und müssen als fliegende Holländer auf ewig als Fokker-Testpiloten für koreanische Billiganbieter arbeiten ...(ZDF, 13.30 Uhr)

Ich und er

Die Idee war nett, aber nicht abendfüllend: Der Held von Doris Dörries Komödie hört eines Tages, wie sein männlichstes Körperglied das Wort an ihn richtet. Wie kaum anders zu erwarten, will der Kleine immer nur das eine ... Anfangs ganz amüsant, aber der Gag nutzt sich schnell ab.(Pro 7, 20.00 Uhr)

Geschichten aus der Gruft

Eine Folge von „Twin Peaks“ hat er inszeniert und Madonna als „Body of Evidence“ vor Gericht geschleppt. Ansonsten hört man recht wenig von Exportregisseur Uli Edel, der für die heute zur Ausstrahlung gelangende Episode „Wenn die Nacht kommt“ der anthologischen Horrorserie verantwortlich zeichnet und Brooke Shields nebst Perry King als Hauptdarsteller zugeteilt bekam.(Sat.1, 23.30 Uhr)

Harald Keller

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