piwik no script img

Sambia: Referendum über Mehrparteiensystem verschoben

Lusaka (dpa) - Der sambische Präsident Kenneth Kaunda hat ein Referendum, in dem die Bevölkerung des zentralafrikanischen Landes über die Einführung eines Mehrparteiensystems entscheiden sollte, vom 17. Oktober dieses Jahres auf den 8. August 1991 verschoben. Zugleich kündigte der seit 26 Jahren regierende Kaunda am Mittwoch in der Hauptstadt Lusaka die Begnadigung aller Anführer von Verschwörungen seit dem Jahr 1980 an.

Mit einem Aufschub der Volksabstimmung komme er einem Wunsch der Anhänger des Mehrparteiensystems entgegen, sagte der 66jährige Kaunda. Westliche Diplomaten werteten den Schritt jedoch als Versuch von Kaundas Partei UNIP, Zeit für ihren Kampf zur Beibehaltung des Einparteiensystems zu gewinnen.

Kaunda hob außerdem den seit den blutigen Unruhen im Juni geltenden Ausnahmezustand auf. Wegen der drastischen Preiserhöhungen für das Grundnahrungsmittel Maismehl waren bei anhaltenden Zusammenstößen 30 Menschen ums Leben gekommen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen