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■ DIE ANDERENSalzburger Nachrichten

Die unabhängige österreichische Tageszeitung zur Vollstreckung des Todesurteils gegen Coleman:

Wenn Amerikaner ein Problem haben, erfinden sie eine Maschine. Für Coleman brauchten sie gleich deren zwei. Zweimal wurde der Todeskandidat an Drähte angeschlossen: zuerst an einen Lügendetektor, und als dieser die Schuld des Verurteilten „bestätigt“ hatte, folgten Stunden später die tödlichen Stromstöße des elektrischen Stuhls. Es kann nur noch als High-Tech-Barbarei bezeichnet werden, was sich Amerika mit der Todesstrafe erlaubt. Bei Coleman erinnerte die Prozedur gar an ein mittelalterliches „Gottesurteil“: Hätte er den (von seinen Anwälten beantragten) Test mit dem Lügendetektor bestanden, so hätte das den Gnadenentscheid des Gouverneurs von Virginia „möglicherweise beeinflußt“.

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