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Salomon Voscherau

Pech aber auch. Wieder mal hat es für Henning Voscherau nicht gereicht. Oskar Lafontaine, dienstältester SPD-Ministerpräsident, wurde gestern mittag in Dessau auf Vorschlag von NRW-Chef Johannes Rau zum SPD-Kandidaten für den Job eines der beiden Vermittlungsausschußchefs im Bundesrat bestimmt. Voscherau gab sich gestern betont zurückhaltend: „Das Vorgehen nach Anciennität ist eine salomonische Lösung angesichts der öffentlichen Diskussion über diese Aufgabe.“

SPD-Chef Rudolf Scharping wollte mit Voscherau einen effizienten Gefolgsmann an der für die kommende Oppositionsarbeit überaus wichtigen zentralen Schaltstelle der Bundesratsarbeit installieren. Voscherau, in der Bonner Baracke chancenlos und deshalb eigener Profilierungseitelkeiten weitgehend unverdächtig, hätte eine elegante Mixtur von Großer Koalition und sozialdemokratischem Profil garantiert, genau jene Mischung also, mit der sich Scharping an die Regierungsbänke heranpirschen möchte.

Dieser Kurs stieß vor allem bei den norddeutschen SPD-Regierungschefs Klaus Wedemeier (Bremen) und Gerhard Schröder (Hannover) auf Widerspruch. Nicht taktische Leisetreterei und stille Deals mit der CDU, so ihre Kritik, sondern wohlkalkulierte Konfrontationen mit der geschwächten Bundesregierung seien das Gebot der Stunde. Zudem genossen es Schröder & Freunde sichtlich, Scharping, der mit Voscherau fraglos an Macht und Einfluß gewonnen hätte, in die Schranken zu verweisen.

Für den Hamburger Bürgermeister, der sich mittlerweile in Bonn wohler fühlt als im filzig-beengten Hamburg, bleibt die bittere Erkenntnis, daß gegen den Anti-Voscherau-Block in der SPD-Führung kaum ein Blumentopf zu gewinnen ist. fm

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