: Salman Rushdie zum Tod von Zia ul Haq
In seinem Roman „Mitternachtskinder“ hat Salman Rushdie die Geschichte der beiden verfeindeten Brüder Pakistan und Indien geschrieben. Seit diesem Welterfolg gilt Rushdie als einer der besten Autoren englischer Sprache und als einer der klügsten Beobachter der Entwicklungen in der Dritten Welt.
Simone Lenz fragte für die taz Salman Rushdie nach der Situation in Pakistan nach dem Tod Zia ul Haqs. Am meisten fürchtet Rushdie, daß die USA sich für eine militärische Lösung des Nachfolgeproblems einsetzen. Für Pakistan, so meint der 1947 in Bombay geborene, seit mehr als 20 Jahren in England lebende Autor, hängt aber alles von der Durchsetzung einer zivilen Lösung ab. „Wenn es demnächst tatsächlich freie Wahlen geben sollte, dann steht für mich außer Frage, daß Benazir Bhutto eine Mehrheit erhielte.“
Der Tod Zia ul Haqs eröffnet die Chance, aus der aufgezwungenen Islamisierung von Staat und Gesellschaft herauszukommen. „Sie genießt keine breite Unterstützung in der Bevölkerung. Sicher würde sich Pakistan nicht gegen den Islam aussprechen, aber die besondere Version, die in den letzten Jahren dem Land aufgezwungen wurde, sähen die meisten gerne abgeschafft.„Foto: Isolde Ohlbaum
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