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Saisonstart bei der WNBAEs wird Zeit für mehr Gehalt

Mit der diesjährigen WNBA-Saison startet wohl die letzte Spielzeit vor einer neuen Zeitrechnung. Die Spielerinnen fordern eine angemessene Bezahlung.

Satou Sabally (l.) gehört zu den WNBA-Stars, die ihren Vertrag nur für ein Jahr unterschrieben hat, dann will sie verhandeln Foto: IMAGO / ZUMA Press Wire

D er Hype um die WNBA geht weiter! Am Samstag startete die 29. Saison der besten Liga im Frauen-Basketball. Superstar Caitlin Clark gewann mit Indiana Fever mit 35 Punkten Vorsprung gegen Chicago Sky. Auch die deutschen Nationalspielerinnen Nyara Sabally und Leonie Fiebich konnten mit Titelverteidiger New York Liberty gegen Las Vegas Aces gewinnen. Und Satou Saballys Phoenix Mercury fegte Seattle Storm vom Feld.

All eyes on them, heißt es diese Saison. Es verspricht wieder eine Rekordsaison zu werden. Die Ticketverkäufe sollen im Vergleich zum vergangenen Jahr um über 140 Prozent gestiegen sein. Spiele werden in größere Hallen verlegt. Die TV-Einnahmen schießen in die Höhe. Sponsoren pumpen weiter Geld in die Liga. Tennisikone Serena Williams übernimmt Anteile an Toronto Tempo, die nächste Saison zusammen mit Portland in die WNBA aufgenommen werden sollen. Für die WNBA gehts also weiter steil nach oben. Und für die Spielerinnen?

Schon diese Saison ist eine neue Mannschaft dabei – die Golden State Valkyries. Somit steigt die reguläre Anzahl an Spielen von 40 auf 44. Und damit auch der Anspruch und die Belastung für die Spielerinnen. Und die erhoffen sich nach dieser Spielzeit viel. Die nächste soll endlich eine neue Ära einläuten. Eine mit einer deutlich besseren Bezahlung.

Keine Ausreden mehr!

Die Gehälter könnten nach Auslaufen des derzeitigen Tarifvertrags zum Saisonende um 30 Prozent steigen. Stars wie Satou Sabally haben deswegen ihren Vertrag nur für ein Jahr unterschrieben. Danach wollen sie erst mal verhandeln. Zu Recht.

WNBA-Spielerinnen verdienen zurzeit weniger als zehn Prozent der Liga-Einnahmen. Bei der NBA sind es rund 50 Prozent. Zugleich wird der US-Frauenbasketball 2025 wohl über eine Milliarde Dollar Einnahmen generieren. Und damit zum umsatzstärksten Frauensport in den USA aufsteigen, vor Fußball.

Es gibt keine Ausreden mehr. Wenn der Hype weitergehen soll – an dessen Gewinnen mittlerweile durchaus einige interessiert sind –, müssen die Spielerinnen endlich mehr Geld verdienen. Auch damit sie nicht mehr wie zurzeit üblich in der Off-Season noch für Teams außerhalb der USA spielen müssen.

Das würde die Verletzungsgefahr senken, Zeit für nötige Erholung ermöglichen und somit den Basketball noch hochwertiger machen.

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Ruth Lang Fuentes
Autorin
Geboren 1995 in Kaiserslautern, bis Januar 2023 taz Panter Volontärin. Sie studierte Mathematik in Madrid und Heidelberg. Schrieb dort für Studierenden- und Regionalzeitung. Seit 2022 schreibt sie im Wechsel mit Aron Boks die taz.FUTURZWEI-Kolumne "Stimme meiner Generation".
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