: Sabbatjahr für Hauptstadtjungs
betr.: „Männerpathos, Weibertränen“, „Die Herzenspolitikerin und der Staatsmann“, taz vom 17. 10. 01
Ein dickes Kompliment für Barbara Dribbuschs treffenden Kommentar und die kurze, aber eindrückliche Zusammenfassung auf der Medienseite über die Berichterstattung zu den Besuchen von Schröder in New York und Roth in Pakistan.
Kommentar und Bericht bringen auf den Punkt, was für weite Teile von deutscher Politik und Berichterstattung momentan gilt: Polit-Männer und Journaille-Männer (und ein paar Journalistinnen) drängen unter Ausschaltung des Verstandes zu den Waffen. Wenn ein paar besonnene Frauen (und Männer) versuchen, der Vernunft wieder Platz zu schaffen, werden sie lächerlich gemacht. Ganz schlimmes Beispiel: Severin Weiland in der taz vom Vortag.
Überhaupt die Jungs aus der Hauptstadtredaktion! Von Kolleginnen befreit, sprudelt aus dieser Quelle grüne Nabelschau, Staatstragendes und neuerdings Waffenklirrendes. Am liebsten die Kombination grün-staatstragend, von Joschka Fischer bis Cohn-Bendit, lang und schlapp. Wen interessiert das? Schickt die Hauptstadtjungs ins Sabbatjahr und besetzt die Berlin-Redaktion bitte wieder mit denkenden Köpfen, die sich nicht wichtigtuerisch im matten Abglanz alternder Grün-Männer tummeln müssen. GABY MAYR, Bremen
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