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Saarland schiebt Sikhs nicht mehr ab

Heidelberg (taz) - Angehörige der Religionsgemeinschaft der Sikhs werden nicht mehr abgeschoben. Der Saarbrücker Innenminister Läpple ist jetzt zu der Auffassung gelangt, daß der Punjab als „Krisengebiet“ einzustufen ist. Gesichert sei, daß dort „bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen“ und daß Sikhs dort aufgrund ihres Glaubens verfolgt und in ihrem Leben bedroht werden. Zu dieser Einschätzung, die sich sowohl von der des Auswärtigen Amtes als auch von der anderer SPD–regierter Bundesländer unterscheidet, sei Läpple gekommen, nachdem er sich ausführlich mit Berichten geflohener Sikhs und mit Schilderungen von Journalisten über die Lage im Punjab beschäftigt habe. Das erklärte der Sprecher des Ministeriums, Groß, auf Anfrage der taz. Auch das Argument, die Sikhs könnten sich ja in anderen, weniger umkämpften Gebieten Indiens aufhalten, könne für eine Abschiebung nicht angeführt werden, da „diese Religionsgruppe seit dem Sturm von Regierungstruppen auf den Goldenen Tempel und der Ausrufung eines freien Khalistan in ganz Indien mit Mord und Terror überzogen“ werde. Indische Presseberichte, die die Verantwortung für Übergriffe den Sikhs selbst zuweisen, bezeichnete Groß als wenig glaubhaft, da „die indische Presse eine Hindu–Presse ist“. Weil die SPD– regierten Länder generell beschlossen hätten, in Krisengebiete nicht abzuschieben, seien Sikhs davor nach den jetzigen Festlegungen des Ministers sicher. rog

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