■ Soundcheck: Saal 2
Heute abend: Saal 2. Bereits bei der Frage, wie lange es das Hamburger Duo schon gibt, wird es kompliziert. Sind es vierzehn Jahre oder zwölf, vielleicht auch nur neun? Ab wo soll man rechnen, wenn sich eine Band in der Vergangenheit alle naslang umbenannt hat? Nur eines ist sicher: 1980 veröffentlichten Jens Kraft und Godeke Ilse die legendäre „Angst vorm Tanzen“-EP. Damit wurde ein Versprechen gegeben, welches in der Hamburger Musikgeschichte einzigartig ist: Bis zum August dieses Jahres dauerte es, ehe die beiden ihr Debüt-Album „Auf der Suche nach dem Glück“ (moll, EfA) veröffentlichten. Was erwartet einen nach so langer Zeit? Vorwiegend Altbekanntes wie „Ich liebe dich“ und „Weltstar“, also melodiös-eingängiger Pop im Stil der „Alten Hamburger Schule“ (Die Zimmermänner), in der nie mit Schlägen gedroht werden mußte, damit gereimt wurde. Es sind Fundstücke einer Mitte der 80er untergegangenen hanseatischen Pop-Kultur; einer Episode, die mit dem ersten (und wahrscheinlich auch letzten) Saal 2-Album nun auch offiziell ihren Abschluß gefunden hat. cleg
Prinzenbar, 21 Uhr
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