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Archiv-Artikel

SÜDWESTER Sterbendes Sylt

Sylt wird zum unbewohnten Paradies im Wattenmeer. Ende Juli schließt der Kindergarten in Kampen, dem nobelsten aller Nobelorte, die Grundschule in Morsum macht ebenfalls aus Schülermangel dicht, das Geburtshaus ist bereits geschlossen, weil kaum noch eine Frau kreißt. Zu viele, zu reiche, zu alte Zweitwohnungsbesitzer gibt es in der Metropolregion Westerland, aber keinen bezahlbaren Wohnraum für junge Familien. Die Folgen sind gräßlich: In Buhne 16 wird nicht mehr gepoppt, in der Sansibar wird der Kinderteller abgeschafft, der Autoreisezug über den Hindenburgdamm wird zum Rollatorenshuttle. Sylt stirbt am Geld. Das ist gut für Seehunde und Schweinswale: Die vermehren sich noch.