■ SURFBRETT: Homerun im Net
Als Baseball-Fan sitzt man hierzulande ziemlich auf dem trockenen. Nicht einmal die World Series werden in Deutschland übertragen. Angewiesen auf Häppchen bei NBC und CNN, wird man eher noch süchtiger. Die einzige Chance, dem Entzug zu entgehen, bietet das Netz. Da trifft es sich gut, daß Internet und Baseball füreinander geschaffen sind: Beide haben einen Hang zum Datenoverkill. Wer die wahnwitzig ausführlichen Baseballstatistiken lesen kann, ist mit dem Sportserver (www.sportserver.com) am besten bedient. Dort gibt es die besten Spielberichte, Nachrichten und Features zum Thema ohne Layout-Schnickschnack und mit kurzen Ladezeiten.
Kürzere Texte, dafür mehr Fotos bietet der gemeinsame Server von CNN und Sport Illustrated, dem größten Sportmagazin der Welt (www.cnnsi.com). Der Clou ist ein (angeblich) vollständiger Index mit Profil und Karrierestatistiken der mehr als 15.000 Spieler, die von 1871 bis 1996 jemals in den Major Leagues aufgelaufen sind: Das geht von Hank Aaron, dessen 755 Homeruns noch heute Rekord sind, bis zu Dutch Zwilling, der vor 80 Jahren ein unruhiges Leben zwischen verschiedenen Ligen und Clubs führte und seine sechsjährige Karriere schließlich mit einem einzigen Homerun beendete.
Für interessierte Novizen lohnt sich ein Gang durch die Hall of Fame in Cooperstown (www.enews.com/bas_hall_fame/), um die Geschichte des Spiels seit den mythendurchwobenen Anfängen im Jahr 1839 zu studieren. Reichlich Informationen bietet auch die offzielle Web-Site der großen US-Ligen (www.majorleaguebase ball.com), wo man das komplizierte Regelwerk und die ausführliche Geschichte jedes Klubs nachlesen kann. Außerdem Kurzinfos und Links in Baseball-Entwicklungsländer wie Mikronesien, Papua- Neuguinea und Deutschland. Das Pendant ist wie im richtigen Leben die Site der Spielergewerkschaft (www.big leaguers.com) mit Baseball-Slang und Links zu den Homepages vieler Spieler.
Doch das Netz ist voller Baseballfans, und wer einmal die Suchmaschine angeworfen hat, findet alles Mögliche und Unmögliche zum Thema. Unter www2.ari .net/home/odenwald/ballb/intro.html sind 420 Baseballsongs aufgelistet, beginnend mit „The Baseball Polka“ von 1858. Eine Kurzprüfung ergab zwar das Fehlen von John Fogertys „Centerfield“, aber dafür finden sich Perlen wie „The Chicago Cubs Song – Hey Hey! Holy Mackerel!“ oder „Don't Kill The Umpire Until The Last Man's Out“. Thomas Winkler
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