SPORTPLATZ: Gut in der Pflicht nach Pause
HANDBALL Die Füchse siegen in einem hart umkämpften Spiel gegen Wetzlar und festigen Platz fünf in der Bundesliga.
Nur zufriedene Gesichter gab es am Sonntagnachmittag bei den Handballern der Füchse Berlin nach dem hart erkämpften 23:20-Erfolg gegen die HSG Wetzlar zu sehen. „Das war ein Vier-Punkte-Sieg für uns“, freute sich Nationalspieler Fabian Wiede. Mit dem Sieg festigten die Berliner Platz fünf in der Bundesliga, der zur Teilnahme am EHF-Pokal berechtigt, und vergrößerten gleichzeitig den Vorsprung auf die direkten Verfolger Wetzlar und Göppingen auf vier Punkte.
Die Füchse überzeugten besonders durch ihre mannschaftliche Geschlossenheit. „Und wir haben vor allem eine starke Abwehr gespielt“, resümierte Trainer Erlingur Richardsson.
Von einer Vorentscheidung will man aber trotz des Sieges noch nichts wissen. „Wir haben ja noch einige richtig schwere Spiele vor uns“, erklärte Wiede. Euphorie gibt es deshalb nicht. Denn noch gilt es einiges zu verbessern. „Im Angriff müssen wir noch mit mehr Tempo spielen“, fordert Richardsson.
International soll es sein
Denn international wollen die Füchse in der nächsten Saison in jedem Fall spielen. In dieser Saison scheiterte der Titelverteidiger im EHF-Pokal (der der Europa League im Fußball entspricht) bereits in der ersten Runde. Die Folge: Die Berliner pausierten zuletzt öfter, als ihnen lieb war. Vor dem Wetzlar-Spiel bestritten sie in den letzten sieben Wochen nur ein Pflichtspiel. „So ist es schwierig, die Abläufe zu automatisieren. Das geht nun mal am besten im Wettkampf“, sagte Manager Bob Hanning. Durch die lange Pause wussten die Berliner aber im Bereich Physis und Ausdauer wieder zuzulegen.
Da konnte man auch die jüngsten Verletzungen von Rechtsaußen Hans Lindberg (Meniskusriss), Rückraumspieler Kent Robin Tönnesen (Muskelfaserriss) und Kreisläufer Ignacio Jiménez (Augenverletzung) verkraften. Ständige Verletzungen plagen die Berliner ja schon die gesamte Saison. Um das künftig besser kompensieren zu können, will man sich kommende Saison breiter aufstellen. Der Vertrag mit Torjäger Petar Nenadic wurde deshalb erst kürzlich bis 2018 verlängert. Und aus Wetzlar wechselt Nationalspieler Steffen Fäth an die Spree.
Für ihn war das Duell am Sonntag deshalb ein besonderes Spiel. Auch wenn er sich schon um den Umzug kümmern muss, ging der Rückraumspieler unbeschwert in die Partie. „Ich habe mir keine Gedanken gemacht und einfach versucht Handball zu spielen“, erklärte er.
Fehlt nur noch ein Ersatz für den im Sommer nach Paris wechselnden Kreisläufer Jesper Nielsen. Die Verhandlungen mit dem Dänen Jesper Nøddesbo vom FC Barcelona scheiterten – er war schlicht zu teuer. „Wir sind zwar schon über unsere Grenzen gegangen, aber wir konnten uns finanziell nicht einigen“, sagte Hanning. Nun geht die schwierige Suche weiter. „Aber der Markt gibt im Moment nicht viel her.“
Trotzdem wollen die Berliner einen international erfolgreichen Kreisläufer holen, um künftig vielleicht auch wieder um die Champions-League-Plätze mitspielen zu können. Doch auch andere Teams rüsten auf. „Die Konkurrenz kommt immer näher. Melsungen hat uns ja schon überholt“, warnt Hanning: „Nur mit mehr Breite im Kader können wir besser werden.“ Sollten sich Berliner wieder für das internationale Geschäft qualifizieren, wären auch die spiellosen Wochen Vergangenheit. Nicolas Sowa
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