: SPD will Ausnahmen bei der Schulplanung
Langformschulen sollen erhalten bleiben. Dies fordert der Hamburger SPD-Schulpolitiker Ties Rabe
Der SPD-Schulpolitiker Ties Rabe warnt davor, erfolgreich arbeitende Schulen durch die Primarschulreform zu gefährden. Es gebe in Hamburg 64 so genannte „Langformen“, in denen Kinder heute schon von der 1. Grundschulklasse bis zur 10. Klasse an einem Standort lernen. Dazu zählen alle Gesamtschulen und kombinierte Grund-, Haupt- und Realschulen (GHR). „Von diesen Schulen arbeiten zwar nicht alle, aber einige recht erfolgreich“, sagt Rabe. Die Schulbehörde solle im neuen Schulgesetz eine Ausnahmeregelung zulassen.
Prominentes Beispiel sei die Albert Schweitzer Schule in Ohlsdorf. In der vor 60 Jahren gegründeten Schule lernen und musizieren Kinder von der 1. bis zur 10. Klasse gemeinsam und können anschließend die Oberstufe einer anderen Schule besuchen. Wegen der begrenzten Räumlichkeiten könnte sie nur Primarschule oder Stadtteilschule werden. „Wir wollen uns nicht entscheiden“, sagt Schulleiter Olaf Pahl. „Ich unterstütze die Primarschulreform. Aber wir sind schon ein Schritt weiter.“
Doch auch einige bereits integriert arbeitende Haupt- und Realschulen tun sich schwer. Weil die Primarschulen möglichst dreizügig und die Stadtteilschulen vierzügig sein sollen, bietet kaum eine Schule genug Platz für beides. Die Schulen müssen sich entscheiden, ob sie die jüngeren oder die älteren Schüler abgeben. Allerdings bieten diese Schulen nicht den direkten Weg zum Abitur, wie es bei der Stadtteilschule geplant ist.
Behördensprecherin Annegret Witt-Barthel erklärte auf die Frage, ob man Ausnahmen zulasse, man wolle den Empfehlungen der Schulentwicklungskonferenzen „nicht vorgreifen“. Sei es gerade der Sinn dieser Gremien vor Ort, Lösungen für solche Fragen zu finden. KAJ