piwik no script img

SPD kritisiert Abschiebung Amadors

Berlin. Bei der Abschiebung des kolumbianischen Dozenten Milton Amador sei die Innenverwaltung mit der »Sensibilität eines Rasenmähers« vorgegangen, kritisiert der ausländerpolitische Sprecher der SPD- Fraktion, Eckhardt Barthel. Er forderte Innensenator Dieter Heckelmann (CDU-nah) auf, »seine negative Entscheidung zu korrigieren und zukünftig mehr Sensibilität in derartigen Fällen zu zeigen«. Wie die taz berichtete, war der Diplomingenieur wegen Beendigung seines Studiums Anfang April nach Kolumbien zwangsverfrachtet worden, obwohl er für seine Arbeitgeber in der TU, der Fachhochschule Telekom, der Uni Potsdam und der Flugzeugfirma Stemme unersetzlich ist. Zwar dürfe Deutschland nicht »die Intelligenz der sogenannten Dritte-Welt-Staaten abschöpfen«, so der Sozialdemokrat, »aber auch hier ist der Einzelfall zu beachten.« Amador habe in seinem Heimatland keine Arbeit finden und somit »auch keine entwicklungspolitische Leistung erbringen« können. »Am Transfer von ausländischen Spitzensportlern scheint bei uns offensichtlich ein öffentliches Interesse zu bestehen«, befand Barthel, Akademiker jedoch hätten es »schwerer — und das bei einem Innensenator, der einmal Universitätspräsident war«. Daß nun auch Amadors Tochter von Abschiebung bedroht sei, »erhöht die menschliche Härte dieser Verwaltungsentscheidung«. usche

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen