SPD gegen "Waffenfetischismus": Innenminister rufen zur Abrüstung auf
Nach Berlins Innensenator fordern auch SPD-Kollegen aus Schleswig-Holstein und Bremen ein schärferes Waffengesetz. Die Reaktion von FDP und Union ist verhalten
Mehrere Innenminister der SPD dringen auf eine Verschärfung des Waffengesetzes nach dem Amoklauf von Winnenden. "Die generelle Devise muss lauten: In Privatbesitz gehören so wenig Waffen wie möglich", sagte der schleswig-holsteinische Innenminister Lothar Hay (SPD) der taz. Er plädierte für eine "verschärfte Bedürfnisprüfung", um die Zahl von Schusswaffen und Munition in Privatbesitz "auf das zwingend notwendige Maß zu begrenzen". So sollten etwa Sportschützen nur die Waffen besitzen dürfen, die sie brauchen, um die in ihrem Verband betriebenen Disziplinen ausüben zu können. "Mit dieser Regelung können wir zumindest verhindern, dass Waffen angehäuft werden."
Zuvor hatte der Berliner Innensenator Ehrhart Körting (SPD) gefordert, dass Jäger und Sportschützen zukünftig höchstens drei Gewehre besitzen dürfen. Er regte zudem an, Jägern den Besitz von Pistolen ganz zu verbieten. Eine Anhäufung von 20 Schusswaffen nannte er "Waffenfetischismus".
In Deutschland befinden sich mehr als 8 Millionen Schusswaffen legal in Privatbesitz, dazu kommen geschätzt 20 Millionen illegale. Die deutschen Schützenvereine zählen mehr als eineinhalb Millionen Mitglieder.
Abrüsten will auch der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer (SPD), der zurzeit Vorsitzender der Innenministerkonferenz ist. So müsse neben einer Begrenzung der Zahl der Waffen auch über eine Trennung bei der Aufbewahrung von Waffen und Munition gesprochen werden, wie Mäurers Sprecher der taz sagte. Denkbar wäre, dass Sportschützen nur noch die Waffen zu Hause aufbewahren dürfen und die Munition im Schützenhaus lagern müssen. Zudem solle "so schnell wie möglich" ein zentrales Waffenregister geschaffen werden. Wegen EU-Vorgaben muss Deutschland ohnehin ein einheitliches elektronisches Register schaffen, allerdings erst bis 2014.
Auf Skepsis stoßen die SPD-Vorschläge bei Nordrhein-Westfalens Innenminister Ingo Wolf (FDP). "Was würde es denn nützen, wenn die Zahl der Waffen auf drei pro Person beschränkt wird?", sagte Wolf der taz. "Eine Tat wie die in Winnenden würde das nicht verhindern." Er verwies darauf, dass das Waffengesetz nach dem Amoklauf von Erfurt 2002 bereits "erheblich verschärft" worden sei. Damals wurde das Mindestalter für den Besitz von großkalibrigen Sportwaffen von 18 auf 21 Jahre angehoben, Pumpguns wurden komplett verboten.
Mehrere Unionsinnenminister wollten sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Vorschlägen der SPD-Innenminister äußern. Aus dem baden-württembergischen Innenministerium hieß es lediglich: "Alles ist prüfenswert." In Stuttgart befasst sich das Kabinett an diesem Dienstag mit den Vorschlägen von Eltern der Opfer des Winnender Amokläufers. Die Familien hatten zur Trauerfeier am Wochenende in einem offenen Brief unter anderem eine Verschärfung des Waffenrechts und ein Verbot von sogenannten Killerspielen gefordert.
Leser*innenkommentare
Martin
Gast
Luftdruckwaffen wären völlig ausreichend für den Schießsport. Wozu muß man mit einer 9-mm-Pistole Sport betreiben? Oder mit einem Scharfschützengewehr? Waffen, die zum Töten gedacht sind, haben nichts mit Sport zu tun. Oder gibt es etwa eine Panzer-Formel-1? Oder ein Flak-Tontaubenschießen? Schützenvereine sind grundsätzlich dubios: Spaß am Schießen mit Waffen: Beunruhigend! Dann lieber noch virtuell nur am PC mit Ballerspielen. Mit dem Joystick kann mich kein Spinner erschießen.
Atan
Gast
Körting ist schon mehrmals mit solch genialen Vorschlägen aufgefallen, die vor allem jeglicher sachlichen Begründung entbehren. Ich persönlich würde es zwar auch begrüssen, wenn sich Leute nicht mehr unter dem Vorwand der Jagd mit militärähnlichen Waffen eindecken, aber: seine Vorschläge bedeuten bisher immer absurde, schwerwiegende Einschränkungen notwendiger Tätigkeiten, ohne den geringsten Sicherheitsgewinn. Seitdem Körting im letzten Jahr Messer dem Waffenrecht unterstellt hat, dürfen zwar Handwerker und Köche ihre Werkzeuge bei Strafe nur noch im abgeschlossenen Koffer mit sich führen und jeder Messerkauf droht zum waffenrechtlichen Risiko zu werden, aber wo bitte ist der Sicherheitsgewinn geblieben? D.h. ich als Jäger werde in meinem Handwerkszeug beschränkt, muß im Zweifelsfall aufgrund eingeschränkter Ausrüstung meine Knochen und die meiner Hunde riskieren, Tierschutz und Produktqualität verschlechtern, und werde allen möglichen Kontrollschikanen unterworfen, damit Herr Körting seine sachkenntnisfreien Obsessionen umsetzen kann.
Aber der Will des Gesetzgebers ist ja unser Himmelreich, ich will aber für die sinnfreie Beschlagnahme meines Arbeitswerkzeugs dann mindestens so gut wie ein HRE-Aktionär entschädigt werden.
Jan
Gast
Klasse, damit könnte man die legal und dem Ordnungsamt gemeldeten Waffen ein wenig verringern. Wenn man sich aber die Zahl der illegalen Waffen anschaut (ungefahr 2,5 mal so viel), an die kommt man ja nun gar nicht ran!
Das sieht mal wieder nur nach Aktionismus aus. Zur Beruhigung der Bürger und zur Profilierung der der Politiker wird mal wieder nur an den Symptomen herumgebastelt.
Wenn es keine Waffen mehr für den Amokläufer gibt, nimmt er eben ein Auto und wird zum Amokfahrer. Eben mit Schwung in die nach Hause oder zur Schule radelnden Schüler und danach noch mal durch die Füßgängerzone.
-> Dann: Autos verbieten! Danach, scharfe Messer, Kampfsport, kräftige Muskeln und überhaupt alles!
Schönen tach noch
vic
Gast
Körting:
Eine Anhäufung von 20 Schusswaffen nannte er "Waffenfetischismus".
So nenne ich das auch.
Eine Beschränkung auf die geringstmögliche Anzahl ist das mindeste das es zu tun gibt, und ich glaube auch nicht dass man in Schützenvereinen mit Kriegs-, oder Killerwaffen schießen muss.
Um den Privatbesitz ganz zu verbieten, ist die Lobby offenbar zu mächtig.
Ulrich Strobel
Gast
Wer meint ein Jäger brauch keine Kurzwaffe,
hat wirklich keine Ahnung.
Eine Pistole oder einen Revolver braucht ein
Jäger für den Fangschuss, um ein verwundetes
Tier zu töten.
Wir schicken unsere jungen Männer zur Bundeswehr
und zwingen sie, das Handwek des Tötens zu lernen.
Die selben Politiker, die unsere jungen Männer
zum Militär pressen, haben von den elementarsten
Dingen keine Ahnung. Typisch SPD...
Martin
Gast
Luftdruckwaffen wären völlig ausreichend für den Schießsport. Wozu muß man mit einer 9-mm-Pistole Sport betreiben? Oder mit einem Scharfschützengewehr? Waffen, die zum Töten gedacht sind, haben nichts mit Sport zu tun. Oder gibt es etwa eine Panzer-Formel-1? Oder ein Flak-Tontaubenschießen? Schützenvereine sind grundsätzlich dubios: Spaß am Schießen mit Waffen: Beunruhigend! Dann lieber noch virtuell nur am PC mit Ballerspielen. Mit dem Joystick kann mich kein Spinner erschießen.
Atan
Gast
Körting ist schon mehrmals mit solch genialen Vorschlägen aufgefallen, die vor allem jeglicher sachlichen Begründung entbehren. Ich persönlich würde es zwar auch begrüssen, wenn sich Leute nicht mehr unter dem Vorwand der Jagd mit militärähnlichen Waffen eindecken, aber: seine Vorschläge bedeuten bisher immer absurde, schwerwiegende Einschränkungen notwendiger Tätigkeiten, ohne den geringsten Sicherheitsgewinn. Seitdem Körting im letzten Jahr Messer dem Waffenrecht unterstellt hat, dürfen zwar Handwerker und Köche ihre Werkzeuge bei Strafe nur noch im abgeschlossenen Koffer mit sich führen und jeder Messerkauf droht zum waffenrechtlichen Risiko zu werden, aber wo bitte ist der Sicherheitsgewinn geblieben? D.h. ich als Jäger werde in meinem Handwerkszeug beschränkt, muß im Zweifelsfall aufgrund eingeschränkter Ausrüstung meine Knochen und die meiner Hunde riskieren, Tierschutz und Produktqualität verschlechtern, und werde allen möglichen Kontrollschikanen unterworfen, damit Herr Körting seine sachkenntnisfreien Obsessionen umsetzen kann.
Aber der Will des Gesetzgebers ist ja unser Himmelreich, ich will aber für die sinnfreie Beschlagnahme meines Arbeitswerkzeugs dann mindestens so gut wie ein HRE-Aktionär entschädigt werden.
Jan
Gast
Klasse, damit könnte man die legal und dem Ordnungsamt gemeldeten Waffen ein wenig verringern. Wenn man sich aber die Zahl der illegalen Waffen anschaut (ungefahr 2,5 mal so viel), an die kommt man ja nun gar nicht ran!
Das sieht mal wieder nur nach Aktionismus aus. Zur Beruhigung der Bürger und zur Profilierung der der Politiker wird mal wieder nur an den Symptomen herumgebastelt.
Wenn es keine Waffen mehr für den Amokläufer gibt, nimmt er eben ein Auto und wird zum Amokfahrer. Eben mit Schwung in die nach Hause oder zur Schule radelnden Schüler und danach noch mal durch die Füßgängerzone.
-> Dann: Autos verbieten! Danach, scharfe Messer, Kampfsport, kräftige Muskeln und überhaupt alles!
Schönen tach noch
vic
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Körting:
Eine Anhäufung von 20 Schusswaffen nannte er "Waffenfetischismus".
So nenne ich das auch.
Eine Beschränkung auf die geringstmögliche Anzahl ist das mindeste das es zu tun gibt, und ich glaube auch nicht dass man in Schützenvereinen mit Kriegs-, oder Killerwaffen schießen muss.
Um den Privatbesitz ganz zu verbieten, ist die Lobby offenbar zu mächtig.
Ulrich Strobel
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Wer meint ein Jäger brauch keine Kurzwaffe,
hat wirklich keine Ahnung.
Eine Pistole oder einen Revolver braucht ein
Jäger für den Fangschuss, um ein verwundetes
Tier zu töten.
Wir schicken unsere jungen Männer zur Bundeswehr
und zwingen sie, das Handwek des Tötens zu lernen.
Die selben Politiker, die unsere jungen Männer
zum Militär pressen, haben von den elementarsten
Dingen keine Ahnung. Typisch SPD...
Martin
Gast
Luftdruckwaffen wären völlig ausreichend für den Schießsport. Wozu muß man mit einer 9-mm-Pistole Sport betreiben? Oder mit einem Scharfschützengewehr? Waffen, die zum Töten gedacht sind, haben nichts mit Sport zu tun. Oder gibt es etwa eine Panzer-Formel-1? Oder ein Flak-Tontaubenschießen? Schützenvereine sind grundsätzlich dubios: Spaß am Schießen mit Waffen: Beunruhigend! Dann lieber noch virtuell nur am PC mit Ballerspielen. Mit dem Joystick kann mich kein Spinner erschießen.
Atan
Gast
Körting ist schon mehrmals mit solch genialen Vorschlägen aufgefallen, die vor allem jeglicher sachlichen Begründung entbehren. Ich persönlich würde es zwar auch begrüssen, wenn sich Leute nicht mehr unter dem Vorwand der Jagd mit militärähnlichen Waffen eindecken, aber: seine Vorschläge bedeuten bisher immer absurde, schwerwiegende Einschränkungen notwendiger Tätigkeiten, ohne den geringsten Sicherheitsgewinn. Seitdem Körting im letzten Jahr Messer dem Waffenrecht unterstellt hat, dürfen zwar Handwerker und Köche ihre Werkzeuge bei Strafe nur noch im abgeschlossenen Koffer mit sich führen und jeder Messerkauf droht zum waffenrechtlichen Risiko zu werden, aber wo bitte ist der Sicherheitsgewinn geblieben? D.h. ich als Jäger werde in meinem Handwerkszeug beschränkt, muß im Zweifelsfall aufgrund eingeschränkter Ausrüstung meine Knochen und die meiner Hunde riskieren, Tierschutz und Produktqualität verschlechtern, und werde allen möglichen Kontrollschikanen unterworfen, damit Herr Körting seine sachkenntnisfreien Obsessionen umsetzen kann.
Aber der Will des Gesetzgebers ist ja unser Himmelreich, ich will aber für die sinnfreie Beschlagnahme meines Arbeitswerkzeugs dann mindestens so gut wie ein HRE-Aktionär entschädigt werden.
Jan
Gast
Klasse, damit könnte man die legal und dem Ordnungsamt gemeldeten Waffen ein wenig verringern. Wenn man sich aber die Zahl der illegalen Waffen anschaut (ungefahr 2,5 mal so viel), an die kommt man ja nun gar nicht ran!
Das sieht mal wieder nur nach Aktionismus aus. Zur Beruhigung der Bürger und zur Profilierung der der Politiker wird mal wieder nur an den Symptomen herumgebastelt.
Wenn es keine Waffen mehr für den Amokläufer gibt, nimmt er eben ein Auto und wird zum Amokfahrer. Eben mit Schwung in die nach Hause oder zur Schule radelnden Schüler und danach noch mal durch die Füßgängerzone.
-> Dann: Autos verbieten! Danach, scharfe Messer, Kampfsport, kräftige Muskeln und überhaupt alles!
Schönen tach noch
vic
Gast
Körting:
Eine Anhäufung von 20 Schusswaffen nannte er "Waffenfetischismus".
So nenne ich das auch.
Eine Beschränkung auf die geringstmögliche Anzahl ist das mindeste das es zu tun gibt, und ich glaube auch nicht dass man in Schützenvereinen mit Kriegs-, oder Killerwaffen schießen muss.
Um den Privatbesitz ganz zu verbieten, ist die Lobby offenbar zu mächtig.
Ulrich Strobel
Gast
Wer meint ein Jäger brauch keine Kurzwaffe,
hat wirklich keine Ahnung.
Eine Pistole oder einen Revolver braucht ein
Jäger für den Fangschuss, um ein verwundetes
Tier zu töten.
Wir schicken unsere jungen Männer zur Bundeswehr
und zwingen sie, das Handwek des Tötens zu lernen.
Die selben Politiker, die unsere jungen Männer
zum Militär pressen, haben von den elementarsten
Dingen keine Ahnung. Typisch SPD...