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■ COUCHPOTATO'S CHIPS & TIPSSONNTAG

Tron

Jeff Bridges Reise in das Innere eines Computers, wo Gut gegen Böse kämpft und eine holde Maid der Befreiung harrt, ist filmgeschichtlich das erste Beispiel für „visuellen Realismus“. Die Schauspieler wurden separat aufgenommen und in die per Computerprogramm erzeugten Szenen einkopiert. Das Handlungsschema ist seit Jahrhunderten erprobt. Gegen Ende aber dient uns Regisseur Lisberger sein Werk als Metapher an, wenn er die Straßen einer Großstadt in Beziehung setzt zu den Schaltkreisen der mächtigen Elektronengehirne. „So schön wie dumm“, mäkelte der 'Spiegel‘.

(RTL plus, 15.20 Uhr)

Great Balls of Fire

Einen breitmäulig grimassierenden, sein immerhin noch lebendes Vorbild zur Karikatur degradierenden Dennis Quaid hat der von nämlicher Charge personifizierte „Killer“ Jerry Lee Lewis weiß Gott nicht verdient. Ehrlich verdient dagegen hat Regisseur Jim Macbride eine Bezeichnung, die mit A anfängt und mit geige aufhört.

(Pro 7, 20.15 Uhr)

Schrei in der Stille

In seinem Drehbuch Die Krays setzte der Autor Philip Ridley die Kindheit und soziale Herkunft der eiskalt mordenden Kray-Brüder in Beziehung zu ihrer Gangster-Karriere, die ihnen gesellschaftliches Ansehen der höchsten Londoner Kreise einbrachte. Auch seinen ersten eigenen Film widmet Ridley der kindlichen Erlebniswelt und stellt die Frage nach Schuld oder Unschuld eines Siebenjährigen, der den Tod eines Menschen verursacht. Das Geschehen spielt sich ab in der ländlichen Idylle Idahos, wo die Schönheit wogender Kornfelder das grausige Geschehen kontrastiert. Die düsteren Visionen David Lynchs und Peter Greenaways morbide Szenarien wurden von Kritikern zu Vergleichen herangezogen, um Ridleys verstörende Fabel einordnen zu können.

(RTL plus, 1.25 Uhr)

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