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SIMBABWE, MADAGASKAR: AFRIKA BLAMIERT SICH VOR DEM G-8-GIPFELDie demokratische Lücke

In dieser Woche treffen die Staats- und Regierungschefs der sieben größten Industrienationen der Welt sowie Russlands in Kanada zusammen, um einen Aktionsplan für Afrika zu verabschieden. Sie wollen dazu beitragen, die Marginalisierung eines ganzen Kontinents zu beenden, indem sie Schritte zu einer besseren Politik in Afrika selbst mit Versprechungen von besserer Zusammenarbeit honorieren. Pünktlich zu ihrer Abreise setzt die Regierung von Simbabwe genau das falsche Signal: Tausenden von Farmern wird unter Androhung von Gefängnisstrafen jegliche produktive Aktivität auf ihrem Besitz verboten. Der Grund: Sie sind weiß.

Es entbehrt nicht der Ironie, dass Mugabes Regierung ansonsten die afrikanische Forderung nach mehr Kapital aus dem Rest der Welt unterstützt. Wer im eigenen Land Raubrittertum praktiziert, macht sich kaum attraktiv für ausländische Partner. Die Industrieländer haben Simbabwe zwar längst abgeschrieben, und ihre Bereitschaft zu mehr Afrikahilfe wird nicht davon abhängen, ob Mugabe seine Politik des Diebstahls an den eigenen Bürgern fortsetzt oder nicht. Aber die großen Nationen Afrikas müssten nun langsam merken, dass sie sich selbst keinen Gefallen tun, indem sie Mugabe ständig schonen.

Ohne mehr Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Afrika wird die Welt ihre Hilfe für den bankrotten Kontinent nicht erhöhen. Denn diese Hilfe fließt über Staaten – und man kann keinem Staat blind zutrauen, die Lage seiner Bürger auch wirklich verbessern zu wollen. Aber die Regionalmacht Südafrika hat bis heute keine klaren Worte gegen Mugabe gefunden. Und die OAU, der panafrikanische Staatenbund, hat es letzte Woche nicht geschafft, den Sieger der Präsidentschaftswahl auf Madagaskar anzuerkennen, der sich nach wie vor mit dem bewaffneten Aufstand seines renitenten Vorgängers konfrontiert sieht.

Der Club der afrikanischen Präsidenten hält von Demokratie offenbar immer noch nicht genug, um sie zu verteidigen, wenn sie in Gefahr ist. Eine gute Ausgangsbasis für die Diskussionen in Kanada ist das nicht. DOMINIC JOHNSON

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