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SICHTWEISEN

■ Kreuzberg und sein 1.Mai, einen Monat danach - Versuch der Fortsetzung einer nicht beendeten Debatte / Beiträge zu einem Regionalkonflikt, der keiner ist...

1.Juni - 1.Mai. Einen Monat ist es her, da verlor Kreuzberg für wenige Stunden sein Alltagsgesicht. Wie schon zuvor und wie sicherlich auch in künftigen Jahren. Programmgemäß und vorhersehbar, meinen viele. Und viele wollten es auch so. Ganz schnell wird der Tag dann bewertet, einsortiert und auch wieder vergessen. Dieses Mal gibt's hinterher nicht einmal einen parlamentarischen Untersuchungsausschuß zur Erforschung des Unerforschbaren. Abgehakt also, bis zum nächsten Mal? In der taz hat die Debatte über Kreuzberg und seinen 1.Mai dieses Jahr bewußt vorher stattgefunden. AutorInnen aus der Redaktion und von außerhalb haben versucht, ein Bild des Massenphänomens 1.Mai zu entwerfen und daraus Schlußfolgerungen zu ziehen. Diese fielen eindeutig aus - und für viele in Kreuzberg, in der taz und anderswo zu einseitig. Die heutigen Debattenbeiträge nun stammen wieder von AutorInnen aus der taz und von außerhalb. Sie sind auch eine Folge einer mit viel Emotionen geführten taz-internen Diskussion, die vor allem von nicht -redaktionellen Mitarbeitern betrieben wurde. Und sie stellen auf sehr unterschiedliche, absolut nicht allumfassende Weise einen anderen Versuch dar, zu sehen, was hinter und neben den bewährten Klischees von Fest und Randale liegt und liegen könnte.

tom

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