SEEMANNSMISSION VERSTEIGERT MATROSENKOFFER: Die Fliegenden Holländer des Handgepäcks

HAMBURG epd/taz | Freunde der christlichen Seefahrt, aufgemerkt! Heute ab 14 Uhr können herrenlose Matrosenkoffer in der hanseatischen Seemannsmission am Krayenkamp ersteigert werden. Die Gepäckstücke waren dem Seemannsheim zur Aufbewahrung übereignet, aber nie abgeholt worden. Ihre früheren Besitzer sind entweder auf See verschollen oder dem traurigsten aller Seemannslose anheimgefallen: der Umschulung zur Landratte. Der Inhalt der Koffer wird vor der Versteigerung nicht preisgegeben – man kauft also die Katze im Seesack, wenn auch eher selten. Meist sind in der sogenannten Prise bloß nautischer Plunder und Seemannsgarn enthalten: hauptsächlich Schatzkarten, Klabautermänner und sitzen gelassene Meerjungfrauen. Trotzdem sind die Auktionen derart beliebt, dass sich meist 15 Mann eines toten Seemanns Kiste teilen müssen. Mindestgebot: ein Joghurt und ’ne Buddel voll Rum.