■ Soundcheck: Ryuichi Sakamoto / Baaba Maal
Heute abend: Ryuichi Sakamoto. Als früher Diskobeschaller mit dem Yellow Magic Orchestra, frickelig-esoterischer Filmkomponist (u.a. für den Bowie-Film Merry Christmas Mr. Lawrence oder zuletzt für Oliver Stones Wild Palms und Bertoluccis Little Buddha) und Solokünstler ist Sakamoto seit 20 Jahren die einzige Konstante japanischer U-Musik im Weltmarkt. Nachdem er mit seinen Kollegen Takahashi und Hosono 1993 das YMO reformierte, begibt er sich jetzt mit einem weiteren Solo-Werk auf Tour. Sweet Revenge schlägt einen schillernden Bogen von 80er-Jahre-Disko zu Jazzfloor und von klassisch angehauchter Melancholie zu großen Gesten. Die stets verspielte Kommerzialität seiner Kompositionen, die immer vom Grundton her elegisch sind, rechtfertig es, daß Sakamoto heute in der feudalen Musikhalle seinen Fans einen bunten Abend von der west-östlichen Pop-Couch liefert.
Musikhalle, 22 Uhr
Heute abend: Baaba Maal. Der senegalesische Sänger zählt auf der musikalischen Brücke zwischen Afrika und Europa zu jenen, die noch mit einem Fuß den afrikanischen Kontinent berühren. Seine Lieder sind den Traditionen Afrikas noch weit mehr verpflichtet als etwa die seines Kollegen Yousso N'Dour. Die Einflüsse westlicher Popmusik und Sprachen sind mit Respekt angedeutet, ohne daß sie den originären Guß seiner Lieder deutlich zieren.
Fabrik, 21 Uhr
Außerdem: Der ostdeutsche Liedermacher Arno Schmidt im Rauhen Haus (20 Uhr).
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