: Russische Föderation. Rußland. Entschieden.
Moskau (ap) — Der Konflikt zwischen Parlament und Regierung in Rußland ist offiziell für beendet erklärt worden: Das Kabinett von Präsident Boris Jelzin bleibt nach einer Erklärung vom Donnerstag definitiv im Amt und rechnet nun mit westlicher Finanzhilfe in Höhe von sechs Milliarden Dollar. Dafür gab es im Kongreß der Volksdeputierten Auseinandersetzungen um den künftigen Staatsnamen, der am Freitag mit einem Kompromiß beigelegt wurde. Der Staat heißt nun amtlich „Russische Föderation. Rußland.“ Am Freitag änderte der Kongreß zum zweiten Mal binnen zwei Tagen die offizielle Bezeichnung für den russischen Staat ab und entschied sich nun für den Doppelnamen. Unklar blieb zunächst, in welcher praktischen Form diese offizielle Bezeichnung etwa auf amtlichen Schriftstücken oder auf Landkarten erscheinen wird. Am Donnerstag hatte das Parlament mit überwältigender Mehrheit dafür gestimmt, den in der Verfassung festgelegten Staatsnamen von „Russische Föderation“ in „Rußland“ (Rossija) abzuändern. Gegen diese Entscheidung, die auch gegen Jelzins Willen getroffen wurde, wandten sich aber Vertreter autonomer Republiken innerhalb Rußlands von Regionen mit vorwiegend nichtrussischer Bevölkerung.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
