Russen bauen AKW in der Türkei: Erdogan setzt auf Atomenergie
Die Türkei will in dem Städtchen Akkuyu ihr erstes Atomkraftwerk bauen. Ein Firmenkonsortium unter russischer Führung wird das AKW errichten. 2017 soll es ans Netz gehen.
ANKARA afp | Russland baut das erste Atomkraftwerk der Türkei. Den Vertrag unterzeichneten beide Seiten am Mittwoch beim Besuch des russischen Präsidenten Dmitri Medwedew in Ankara, wie offiziell mitgeteilt wurde. Die Kosten für das Projekt im südtürkischen Akkuyu belaufen sich demnach auf rund 20 Milliarden Dollar (rund 15,8 Milliarden Euro).
"Dies ist ein wichtiger Schritt", sagte der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan. Mit dem Bau werde nach der Ratifizierung des Vertrages durch die Parlamente beider Länder begonnen. Medwedew sagte, mit dem Abkommen werde eine "neue Seite in unserer Zusammenarbeit" aufgeschlagen. Die Vereinbarung zeige, dass die Partnerschaft zwischen beiden Ländern mehr sei als ein Lippenbekenntnis.
Russische Firmen werden nach Medienberichten rund 75 Prozent der Arbeiten an dem Kraftwerk übernehmen. Die vier Reaktoren sollen eine Gesamtleistung von 4.800 Megawatt haben und im Jahr 2017 ans Netz gehen. Ein Firmenkonsortium unter russischer Führung hatte im vergangenen Jahr die Ausschreibung für den Bau des Kraftwerks gewonnen, doch war die Entscheidung von einem Gericht zunächst aufgehoben worden. Nun gebe es keine Probleme mehr, sagte der türkische Energieminister Taner Yildiz nach einem Bericht der Zeitung Hürriyet.
Die türkische Regierung strebt den Bau mehrerer Atomkraftwerke an, um das Land aus der Abhängigkeit von Erdgaslieferungen aus Russland und dem Iran zu befreien. Atomgegner und Umweltschützer protestieren gegen die Pläne und verweisen unter anderem auf die überall in der Türkei bestehende Erdbebengefahr. Nach Medienberichten haben seit Jahresbeginn rund 700 Einwohner das Städtchen Akkuyu aus Angst vor möglichen Atomunfällen in dem geplanten Kraftwerk verlassen.
Der Vertrag über den Bau des Atomkraftwerks war eines von rund 20 Abkommen, die Medwedew und Erdogan am Mittwoch unterzeichneten. Die geschlossenen Verträge sehen laut Medwedew russische Investitionen in Höhe von 25 Milliarden Dollar vor. Das Handelsvolumen zwischen beiden Ländern soll laut Erdogan binnen fünf Jahren auf jährlich 100 Milliarden Dollar steigen. Beide Länder vereinbarten außerdem die Aufhebung der Visa-Pflicht für Aufenthalte unter 30 Tagen.
Leser*innenkommentare
Benjamin
Gast
Wenn ich so Dummschwätzer höre, das die Kernenergie für es manche noch eine Zukunftsenergie ist, wird es mir gerade übel.Leute die diese Meinung vertreten, müsste man in Bus setzen und in die Sperrzone nach Tschernobyl fahren, absetzen und dann müssten sie Radioaktiven Müll klein hacken!! Es kann nicht sein das man(n) nach Tschernobyl und jetzt auch noch nach Japan so denken kann!! Schau euch mal die Hintergründe an, die Bilder und Berichte, stellt vor es wär euer Grundstück, eure Wiese und eure Kinder!
Und das die erneuerbaren Energien zu Teuer sind ist Schwachsinn. Bei der Kernernergie ist der Transport und die Entsorgung nicht mit eingerechnet. Da es ja Papa Staat übernimmt und der es wieder auf die Bürger umlegt!! Wenn man das noch mit rein rechnet ist der Strom aus Erneuerbaren sogar noch billger!
berna Y.
Gast
Türkei hat was viel besseres verdient!
Warum grade ein AKW ??!
Es gibt so viele andere Möglichkeiten aber NEIN aus den Unfällen hat man nichts gelernt.
Können die nicht ein bisschen an die Umwelt und an das Volk denken!?
Sehr traurig muss ich sagen.
Ali
Gast
Warum AKW in der Türkei ? haben die nichts daraus gelernt wie gefährlich es sei kann (z.b. Japan) Türkei ist ein Erdbeben Land und sogar von drei seiten von Meer umgeben. sollen doch die Russen in ihr eigenes bauen. Erdogan soll Japan vor Augen halten. Wenn so etwas passiert wie in Japan dann geht Türkei wieder 30 Jahre oder auch mehr zurück.
Gökhan
Gast
SUUUUUPPPPERRRR weiter so. überall gibt es Sonne aber Solarenergie nein DANKE! Hammmmmer, anstatt mal einer da ober auf Solar setzt! nein geht ja nicht Atom ist ja Besser!!!!!! Ist Klar
Unser Minister ist und bleibt HOHL!
Hans
Gast
Russland und Türkei sind zwei dynamischen Länder.Gut, daß Altkanzler Schröder die Ver-
bindung aufrecht erhält. Die deutsche Wirtschaft
ist in beiden Ländern sehr aktiv. Daraus ließe sich
ein Krisenkonjunkturprogram entwickeln.
Kernenergie ist für viele Länder eine Zukunftsenergie. Die Reaktoren werden weiterentwickelt. Wir fahren ja auch keinen Ford Taunus mehr. Russland und die Türkei sind auch
viel leichter wirtschaftlich zu erreiche als Indien
oder China. Unsere mainstream Ökowachstumsbremsen
und CO2 Anbeter manövrieren sich langsam ins Abseits.
Unsere Menschen wollen Arbeit und gute Löhne. Sie
haben langsam das Antiwachstumsgeschwätz der Grünen
satt.
claudia
Gast
Die Türkei läßt halt nichts aus um EU-kompatibel zu werden...
Sebastian
Gast
Da kann man Russland nur zu gratulieren. Auch wenn's mir lieber gewesen wäre wenn Deutschland dort AKW gebaut hätte.
kühlwalda
Gast
Nach jahrzehnte langen Abweisungen durch die EU, ist die Türkei auf dem Weg sich andere Allianzen zu suchen. Mit Erfolg. Nicht nur im Tourismusbereich spielen Russen inzwischen die Hauptrolle, sondern auch in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Zudem hat die Türkei deutlich an pol. Einfluß gewonnen. Die Türkei braucht die EU nicht, zumal die türkische Wirtschaft die Krise sehr gut gemeistert hat und Wachstumsraten von über 5% aufweisen kann.
Felix Döppner
Gast
Ein Land voller Sonne baut jetzt Atomkraftwerke!
Warum sollte die politische Führung anderer Länder auch weise, visionäre und Gier unabhängige Menschen haben?
Süper!
Sabine
Gast
Ist das die sich aufdrängende Lehre des erdoganischen Propheten: Schweinefleisch ist pfuipfui, aber Atomkrebs ist das Ross zum Ritt ins Himmelreich?
Bei den Schafottkreuzanbeterfraktionen in westlicheren Ländern ist es ähnlich.
Lisa
Gast
Und was sagt Claudia Roht dazu?
Heißt es jetzt, Sonne, Mond und Kernenergie?^^
Adelheid
Gast
Ob hier oder dort, ob "C" oder "I":
Religionsbesessene Politiker beschleunigen die Himmelfahrt!
So lasset uns fromm beten, dass diese religiösen Atomsüchtlinge als einzige an Strahlenkrebs erkranken und versterben, damit die Menschheit vor ihnen verschont bleibt!