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Rundum „würdelose Rundumschläge“

Hamburg (dpa) - Bayerns Ministerpräsident Streibl (CSU) hat gefordert, die Bonner Zahlungen an die DDR vorläufig auszusetzen. „Bis der Beitritt endlich wirksam wird und die Hobby-Minister drüben wieder ihren erlernten Berufen nachgehen, darf Ost-Berlin keine müde Mark mehr aus dem Bonner Steuersäckel bekommen“, sagte Streibl der 'Bunten‘. „Die Laienspielschar um Lothar de Maiziere ist den Problemen drüben überhaupt nicht gewachsen. Die haben gar keine innere Einstellung zur Marktwirtschaft.“

SPD-Kanzlerkandidat Lafontaine appellierte an Kanzler Kohl, sich für einen sofortigen Beitritt der DDR einzusetzen. Der Kanzler müsse endlich Verantwortung übernehmen, sagte er dem 'Spiegel‘. SPD-Parteichef Vogel warf Kohl die Spaltung der Nation vor. Er habe den Einigungsprozeß von Anfang an als seine Privatsache behandelt und parteipolitisch mißbraucht. CDU-Generalsekretär Volker Rühe nannte die Kritik Vogels einen „würdelosen Rundumschlag“. Die SPD-Finanzexpertin Matthäus-Maier verlangte in der 'Berliner Morgenpost‘, sofort nach dem DDR-Beitritt müsse Bundesfinanzminister Theo Waigel (CSU) einen Haushalt für Gesamtdeutschland vorlegen. Nach ihrer Einschätzung hat die Bundesregierung für die Mehrheit der Bevölkerung Steuererhöhungen fest eingeplant, weil sie die Steuern für Spitzenverdiener und Unternehmen senken wolle.

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