Runder Tisch: Nicht vergessen
■ Warum Díaz mit Militärs und Politikern nicht am Tisch des Dialogs sitzen will
Den von der chilenischen Regierung eingerichtete mesa de diálogo lehnt Viviana Díaz ab. An diesem „Tisch des Dialogs“ sollen Vertreter aus Politik, Militär und Menschenrechtsorganisationen sitzen und nach gemeinsam nach einem Weg der Versöhnung für die gespaltene chilenische Gesellschaft suchen. Diese Arbeit könnten nur die Gerichte leisten, meint Díaz.
Damit hat sie sich bei ihren Kritikern den Ruf eingehandelt, immer eine Spur zu hartnäckig, zu unerbittlich und zu kompromisslos zu sein. Sie selbst sagt: „Die Diskussion um die Teilnahme an der mesa de diálogo hat die Menschenrechtsbewegung zum ersten Mal gespalten.“
Aber eine wie sie, die seit mehr als einem Vierteljahrhundert gegen alle Fronten kämpft, immer auf der Suche nach ihrem Vater, nach den Tausenden anderen Verschwundenen, „nach der Gerechtigkeit“, wie sie sagt, kann mit ein paar Gegnern mehr gut leben, denn: „Verbrechen gegen die Menschlichkeit sind nicht am Runden Tisch verhandelbar.“ Und schon gar nicht „lassen sie sich vergeben und vergessen, wie das Teile der katholischen Kirche, der Armee und selbst der Regierung heute am liebsten täten“. hh
Díaz spricht morgen, 20 Uhr, in der Ausländer-Initiative St. Georg, Lange Reihe 30-32 über die Lage in Chile. Eintritt frei
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