: Runder Tisch in Erfurt
■ Belegschaft der Ermic GmbH stellte vor dem Landtag einen runden Tisch auf/ Minister Schultz antwortet
Erfurt. Einen runden Tisch stellten gestern Belegschaftsmitglieder der Ermic GmbH vor dem Thüringer Landtag auf. Sie verlangten von Landesregierung, Landtag, Treuhand, Kirchen sowie Kommunen und Unternehmen Verantwortung für eine sozial verträgliche Sanierung der Industrie wahrzunehmen. Während Landtagspräsident Müller nicht erschien, stellte sich Thüringens Wirtschaftsminister Schultz. Seinen Angaben zufolge sei der südkoreanische Elektronikriese Hyundai favorisiert worden, um bei der Ermic einzusteigen. Entscheiden wird die Treuhand, mit der morgen verhandelt wird. Auf Fragen der Lehrausbildung und Umschulung eingehend, meinte Schultz, daß er in dem noch vorzulegenden Landeshaushalt Mittel für Umschulung und Ausbildung sowie Beschäftigungsgesellschaften veranschlagen wird. Für Verwirrung unter der Belegschaft von Ermic hatte eine Veröffentlichung in der 'Thüringer Allgemeinen‘ gesorgt, wonach der Stammbetrieb von der Treuhand meistbietend als Wohnungsbaugebiet und für Handelszwecke ausgeschrieben worden sei. Ermic-Betriebsratsvorsitzende Nowak sagte, daß Tausenden der Verlust des Arbeitsplatzes und das Scheitern weiterer Umschulungsmaßnahmen drohten, sollte dieses Geschäft zustande kommen. Minister Schultz, bedauernd, hat keinen rechtlichen Einfluß auf Entscheidungen der Treuhand. adn
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