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Runder Tisch für Reform

■ Schleswig-Holstein: Arbeitsgruppen bereiten Hochschulreform vor

Schleswig-Holsteins Hochschulen stehen vor großen Reformen. Dazu sollen sich im Dezember Arbeitsgruppen bilden, die die fachlichen, organisatorischen und finanziellen Strukturen durchleuchten sollen. Erste Ergebnisse erwartet Bildungsministerin Gisela Böhrk (SPD) schon im kommenden Sommer. Dies sei zwar recht kurz, doch müßten Konsequenzen bereits für den Landeshaushalt 1998 gezogen werden, sagte Böhrk gestern in Kiel.

Gegenüber dem Hochschulplan 1991 sei die Nachfrage in den ingenieur- und naturwissenschaftlichen Fächern stark rückläufig, die Finanzlage habe sich geändert, und schließlich „resultieren aus der Globalisierung der Wirtschaft und den neuen Anforderungen an die Gesellschaft veränderte Ansprüche an Lehre und Forschung“, so Böhrk. „Die Hochschulen werden nicht kaputtgespart, aber ineffiziente Strukturen müssen aufgebrochen werden.“

Zur Finanzlage erläuterte Böhrk, daß nach der gegenwärtigen mittelfristigen Planung die Hochschulhaushalte bis zum Jahr 2000 um rund ein Prozent auf 442,5 Millionen Mark steigen würden. Werde der Status quo fortgeschrieben, betrage die Finanzlücke im gleichen Zeitraum etwa acht bis neun Prozent. Überlegt wird nun, die Mittel für die Hochschulen zu globalisieren, so daß diese über die Verteilung selbst entscheiden.

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kieler Landtag, Irene Fröhlich, forderte gestern einen runden Tisch für die nördlichen Bundesländer, um die notwendige Hochschulstrukturreform gemeinsam anzugehen. Die chronische Unterfinanzierung der Hochschulen könne nur mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung behoben werden. lno

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